Wind auf Fuerteventura: Heute Sport-, damals Nahrungsgrundlage

Wind auf Fuerteventura ist unser ständiger Begleiter.

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Ein nicht ganz richtiges Halbwissen über Fuerteventura führt bei vielen Besuchern dazu anzunehmen, dass Fuerteventura auf spanisch starker Wind heißt. „Fuerte“ bedeutet übersetzt zwar stark, der Begriff „aventura“ wird jedoch mit Abenteuer übersetzt. Somit kann man Fuerteventura mit „großes Abenteuer“ übersetzen. Der Inselname basiert vermutlich auf dem fränzösischsprachigen Entdecker Jean IV. de Béthencourt („forte aventure“). Ob Fuerteventura seinen Namen nun dieser Tatsache verdankt oder nicht. Jeder der schonmal auf Fuerteventura war kennt ihn. Ein starker und stetiger Wind. Ohne Wind wären wir im Surfcamp Fuerteventura aufgeschmissen. Wind erzeugt für uns die Wellen, die wir für das Wellenreiten benötigen.

Surfen

Die Kanareninsel Fuerteventura liegt nah am Äquator und kann mit einem sehr stabiles, milden Klima aufwarten. Regnen tut es hier nur selten, wofür die extrem flache Landschaft verantwortlich ist, da sich Wolken hier schlecht aufstauen können. Die Wellen brechen hier auf Riffen und Sandbänken und für jedes Level ist der passende Surfspot dabei. Wenige andere Europa-nahe Orte haben im europäischen Winter so angenehmes Wetter und so konstante Wellen, wie Fuerteventura. Doch wie entstehen Wellen eigentlich?

Die Wellen, die wir hier auf Fuerteventura surfen werden durch Wind erzeugt. Dieser überträgt seine Windenergie auf das Wasser. Dabei bewegen sich die Wasserteilchen kaum von der Stelle sondern geben quasi „nur“ Energie weiter. Diese Energie bewegt sich dann wellenförmig durchs Wasser, die sogenannte Orbitalteilchenbewegung. Je weiter draußen auf dem Ozean der Wind auf die Wasseroberfläche bläßt, desto mehr Zeit haben die Wellen sich zu ordnen und durch Frequenzüberlagerung zu sortieren. Wenn die Wellen bzw. der Swell (Dünung) dann auf ansteigenden Meeresboden trifft, türmt sie sich so lange auf, bis sie ihr eigenes Gewicht nicht mehr halten kann und schließlich am Strand bricht. Dank dem Wind haben wir also die Wellen, in denen wir dir das Surfen näherbringen möchten.

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Wind erzeugt nicht nur die Wellen, über die wir in unserem Surfcamp so dankbar sind. Auch ganz direkt verhilft uns Wind zu diversen Sportarten.

Paragliding

Die auflandigen Winde eignen sich hervorragend zum Küstennahen Paragliding. Die steilen Küstenabschnitte sorgen zusammen mit dem Wind auf Fuerteventura regelmäßig für ein starkes Luv. Ein angestauter Wind der es Paraglidern in diesen Zonen genügend Auftrieb verleiht, um quasi ewig zu fliegen.

Wind Fuerteventura Paragliding

Windsurfen

Eine der klassischeren Sportarten ist natürlich das Windsurfen. So ziemlich jeder hat schon Windsurfer vom Strand aus beobachtet, oder hat es sogar selbst schon ausprobiert. Auch wenn diese Sportart nicht mehr den Coolness Faktor wie einst genießt, kann man das Windsurfen dennoch prima auf unserer Insel ausüben. Der konstante Wind auf Fuerteventura, sowie große Flachwasserzonen bieten auch gute Bedingungen für Einsteiger und Profis.

Wind Fuerteventura Windsurf

Kitesurfen

Über 34 Jahre in Folge ist Fuerteventura der Austragungsort für die Windsurf- und Kitesurf Worldcup. Das alleine zeigt schon, dass beide Sportarten hier komplett etabliert sind. Neben dem Wind auf Fuerteventura, ist es auch die Möglichkeit sich gezielt vom Wind abschirmen zu können. z.B. durch Palmen oder Berge.

Wenn ihr mehr über das Kitesurfen erfahren möchtet, schaut doch gerne mal hier rein!

Für Windsurfer und Kiter haben sich 2 große Zentren zum Surfen etabliert – zum einen Costa Calma mit dem angrenzenden Sotavento mit einer stehtiefen Lagune, die zum Lernen einlädt. Im Norden ist es Corralejo mit dem Flag Beach und einer zeitweise auch sehr anspruchsvollen Welle. Besonders für geübte Windsurfer bietet Fuerteventura aber besonders im Winter extrem anspruchsvolle Surfspots mit hawaiianischen Bedingungen an der North Shore, der Nordküste der Insel..

 

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Fragen rund um das Thema Wind auf Fuerteventura

Ist es in Fuerteventura immer windig?

Das Klima der Kanaren ist subtropisch. Das Wetter und Klima wird starkt vom Passatwindgürtel beeinflusst. Auch Fuerteventura ist hier von normalerweise betroffen. Die topographischen Gegebenheitn der zweitgrößten Kanarische Insel, sorgen dafür, dass der Passatwind sehr kräftig über das Land wehen kann. Fuerteventura hat wenig Erhebungen und ist eine eher flache Insel. Dementsprechend wird er Wind auf Fuerteventura kaum aufgehalten.

Wann weht der stärkste Wind auf Fuerteventura?

Abhängig der Jahreszeit gibt es Monate mir mehr oder weniger Wind auf Fuerteventura. Als die Monate mit dem stärkstem Wind gelten April bis August. Diese Zeitspanne kann sich aber durchaus auch bis in den September erstrecken. Ab September / Oktober dann, bis März gelten als weniger windiger Zeitraum und es gibt natürlich auch häufig komplett windstille Tage

Wo ist es windstill auf Fuerteventura?

Welche Strände besonders windstill auf Fuerteventura sind? Nun, diese Frage ist schwierig zu beantworten, jedoch befinden sich an der Costa Calma, der übersetzt „ruhigen Küste“ einige windstillere Strände, wie z.B. der Playa de Tarajalejo.

Ist der Wind kalt auf Fuerteventura?

Die Temperatur des Windes hängt stark von der Windrichtung ab. Während die Winde aus dem Norden oftmals als kälter empfunden werden, sind besonders die Ostwinde, die über die Sahara in Afrika zu uns nach Fuerteventura wehen, sehr warm und bringen zudem noch feinen Sandstaub mit. Dieser Wind wird auch als Calima bezeichnet.

Wo kann ich sehen, wie der Wind auf Fuerteventura weht?

Es gibt verschiedene Wetter- und Windvorhersageseiten, auf denen man die Windrichtung und Windstärke einsehen kann. Eine dieser Seiten ist Windfinder.

Was ist der Unterschied zwischen Onshore und Offshore Wind?

Der Onshore wind weht vom Meer zum Land und drückt Wellen platt, während der Offshore Wind vom Land zum Ozean hinweht und dadurch die Wellen länger „offen“ hält, was für uns Surfer so lange gut ist, bis der Wind zu stark weht. Dann kommen wir nämlich nicht mehr in die Wellen rein. Mehr Infos zum Thema Wind: Onshore und Offshore findest du hier!

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Moderne Windnutzung

Nicht nur Sportler lieben den Wind auf Fuerteventura, auch die moderne Stromversorgung auf Fuerteventura setzt auf diese Quelle.

Die Energiewende auf Fuerteventura steht vor der Tür. Die kanarische Regierung entwirft derzeit einen Plan für die Energiewende, in dem die Gebiete festgelegt werden, in denen neue Anlagen installiert werden sollen. Da die Unterlagen bereits auf dem Tisch liegen, setzt man auf Fuerteventura vor allem auf Windparks, sowohl an Land als auch auf dem Meer.

Windräder sieht man auf Fuerteventura häufig. Die zuverlässigen Winde sorgen für eine große Ausbeute. Über 70 Windparks sind insgesamt auf den Kanaren im Einsatz. 70% des Strombedarfs für die Wasseraufbereitung stammt aus Windenergie.

Bis zum Jahr 2030 will die Regionalregierung auf der Insel 192 Megawatt Windenergie an Land und 50 Megawatt auf See installieren. Die thermische Erzeugung aus dem Kraftwerk im Distrikt El Charco der Hauptstadt soll auf 98 Megawatt reduziert werden, weniger als die Photovoltaik, wo bis zu 110 Megawatt installiert werden sollen.

Ruinen auf Fuerteventura

Aber was war vor der sportlichen und modernen Nutzung des Windes auf den Kanaren?

Den Wind auf Fuerteventura hat man sich schon wesentlich früher zu Nutze gemacht. Nicht aus Spaß, sondern aus purer Notwendigkeit. Fährt man über Fuerteventura, stößt man auf regelmäßig auf solche Gebilde:

Wind Fuerteventura Ruine

Diese Steinhaufen waren früher ein nützliches Werkzeug. Windmühlen. Manche sind restauriert, manche nicht mehr zu erkennen. Aber verteilt sind sie über die ganze Insel.

Windmühlen auf Fuerteventura – Hightech der Vergangenheit

Windmühlen wurden auf Fuerteventura zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jahrhunderts eingeführt, zu einer Zeit, als der Anbau von Tomaten, Luzerne, Weizen und Gerste florierte. Ihre Ansiedlung wurde durch das Vorhandensein der Passatwinde, ihrer Energiequelle, begünstigt. Aus diesem Grund wurden sie an windexponierten Stellen errichtet, vor allem im Norden und im Zentrum der Insel, wo sie Teil der ländlichen Landschaft sind.

Ihr Erscheinen hatte zur Folge, dass andere, traditionellere Methoden des Getreidemahlens wie die Tahona oder die Handmühle, die in fast jedem Haus zu finden war, nach und nach nicht mehr verwendet wurden, auch wenn sie nicht ganz verschwanden, sondern weiterhin im Haushalt und in windstillen Zeiten eingesetzt wurden.

Windmühlen, die zum Mahlen von Getreidekörnern verwendet wurden, die in einigen Fällen geröstet waren und aus denen Gofio oder ungeröstetes Mehl gewonnen wurde, boten enorme Vorteile, um diese Aufgabe zu erleichtern. Gofio ist ein Erzeugnis, das durch Vermahlen gerösteten Getreides mit oder ohne Zusatz von Meersalz gewonnen wird.

Wind Fuerteventura Windrad El Roque

Der Wind auf Fuerteventura bewegt Steine im Inneren der Windmühle

Die traditionelle Windmühle, die auf der Insel als Männerwindmühle (Molino) bekannt ist, war die erste auf Fuerteventura und ist eine Kopie der Windmühlen von Kastilien. Sie sind kreisförmig, haben zwei oder drei Ebenen und vier oder sechs Blätter.  Sie bestehen aus gemauerten Wänden, die aus Steinen und Fugen, manchmal aus Lehm und manchmal aus Kalkmörtel, bestehen. Die Zerkleinerungsmaschine besteht aus zwei Mühlsteinen, dem Trichter und der Rutsche und befindet sich am Fuß des Turms.

In der dritten Etage befinden sich unter einem konischen Holzdach das Zahnrad mit seiner Welle, die Spindel und die Schaufeln, die in der Regel vier oder sechs Stück umfassen und an einer leicht geneigten horizontalen Achse befestigt sind.

Mit Leinentüchern bespannte Propeller trieben dieses Getriebe im Inneren an. Auch hier ist der konstante Wind auf Fuerteventura wieder ein großer Vorteil.

Windnutzung in Zukunft

Zusammengefasst hat der Wind auf Fuerteventura seit jeher einen guten Dienst erwiesen. Auch wenn durch importierte Waren keine Notwendigkeit mehr besteht diese Techniken zu Nutzen. Der Wind ist nun großer Teil unseres sportlichen Vergnügens und trägt nun auf diese Weise zum Wohlstand der Insel bei.

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Leider steht die Zukunft der Energieerzeugung durch Wind unter keinem guten Stern. Die Regierung fördert zwar erneuerbare Energien, jedoch sorgte jüngst der Tod von zwei toten Guirren (eine stark gefährdete Geier Art) für eine Stilllegung von einigen Windrädern. Auch die Speicherung der erneuerbaren Energien ist generell ist noch ein Problem, welches in den Griff zu bekommen gilt. Daher wird leider noch der Großteil des Energiebedarfes auf Fuerteventura mit importiertem Diesel gedeckt. Aber das führt nun zu weit ????

Sunset Windpark

Wir hoffen wir konnten euch die Geschichte der Insel etwas näherbringen und so manche Erfahrung, die ihr auf der Insel macht erklären. Falls ihr also mal eine Pause aus unserem Surfcamp braucht, gibt es genügend Orte um diese Geschichte kennenzulernen z.B. das Käsemuseum in Antigua

Plant ihr einen Roadtrip über Fuerteventura, haben wir auch hier noch eine Menge Sehenswürdigkeiten die ihr euch anschauen solltet!

Am besten nutz ihr unser Surfcamp als Basis für all diese Abenteuer ;)