Die 6 häufigsten Anfängerfehler

Surfen lernen und wie du die häufigsten Fehler vermeidest!

Die 6 häufigsten Anfänger-Fehler beim Surfen Lernen – und wie du sie vermeidest!

Für Anfänger kann das Surfen lernen sehr anstrengend sein – vor allem, wenn die Bedingungen mal nicht mitspielen, das Board und die Wellen irgendwie nicht so wollen wie du und diese Sache mit dem Take-Off einfach nicht so richtig laufen will – dabei sieht es bei den Profis doch immer so einfach aus! Wenn es dann im Weißwasser endlich gut läuft, schmeißt dich die ungebrochene grüne Welle beim Wellenreiten aufs Neue aus der Bahn. Dass Surfen – genau wie Skaten oder Snowboarden – einfach eine weitere Sportart auf einem Brett ist, ist ein schöner Gedanke – aber eher eine Illusion.

Surfen ist eine der härtesten Sportarten (wenn nicht sogar DIE härteste), die du jemals lernen wirst, egal ob im Surfcamp oder alleine. Nichts kann ein Ego so wunderbar zerstören wie zwei Stunden auf einem Softboard im kalten Atlantik mit einem Wipeout nach dem anderen. Das Surfen hat schon etliche Leute jeden Alters in die Knie gezwungen und sie dazu gebracht, den Tag zu verfluchen, an dem sie beschlossen haben, surfen zu lernen. Sogar erfahrene Surfer kennen das Gefühl zu Genüge, dass nichts klappen will, denn Surfen hängt nicht nur mit dir selbst zusammen, sondern auch viel mit dem richtigen Bedingungen. Und wie es heißt so schön? Das Meer ist eine grausame Geliebte. Selbst nach mehreren Monaten harter Surf-Übung wirst du das Gefühl haben, nur wenig besser zu sein als zu Beginn.

Warum sich also überhaupt die Mühe machen? Weil Surfen auch eine der schönsten Erfahrungen ist, die du je machen wirst! 

Wenn du letztendlich eine Welle bekommen hast und dieses unbeschreibliche Gefühl fühlst, das man eben nur beim Surfen erleben kann, weißt du, dass es die ganze Anstrengung wert ist. Genau das wird dich dazu bringen, dass du nicht aufgibst, es wieder und wieder versuchst und dich mehr anstrengst als je zuvor. Und selbst wenn es nicht um die nächste Welle geht: Im Wasser zu sein, im Line-Up zu sitzen ohne eine Welle zu nehmen, die Sonne über dir, die blaue Tiefe unter dir – das ist Freiheit! Wellenreiten ist einfach unbeschreiblich, man muss es einfach ausprobieren!

Lass dir sagen: Jeder Surfer war einmal ein verzweifelter Anfänger, der das frustrierende Gefühl erlebt hat, von einer Welle im Surfurlaub nach einem Nosedive ordentlich unter Wasser getaucht zu werden oder nicht raus paddeln zu können, weil er nicht gegen die Wellen ankommt. Auch ein Kelly Slater, ein John John Florence oder eine Bethany Hamilton haben mal klein angefangen. Hier heißt es einfach: Dran bleiben, sich durchbeißen und wieder rauf aufs Surfboard.

Ein paar Schwierigkeiten lassen sich aber von Anfang an abwenden und erleichtern dir den Einstieg im Surfen lernen – darum haben wir hier viele Tipps für das Wellenreiten zusammengetragen. Viele Anfänger-Fehler erweisen sich im Nachhinein als sehr absehbar, weswegen es nicht schaden kann, ein wenig über die klassischen Fehler Bescheid zu wissen und sich so vielleicht wenigstens ein bisschen Frust zu ersparen.

Wir haben für euch hier die 6 häufigsten Surf-Anfänger-Fehler zusammengesucht, die fast jeder Surfer (außer ihr) macht.

Erster Fehler beim Surfen lernen:
Illusion vs. Realität –  so schwer kann Surfen schon nicht sein…

Du hast deinen ersten Surfurlaub in einem Surfcamp geplant und dort deinen ersten Surfkurs gebucht und erwartest, nach ein paar Tagen schon auf dem Brett aufzustehen und die Welle wie Kelly Slater oder Gabriel Medina abzureiten.

Die Realität sieht etwas anders aus: Die ersten Male im Wasser bist du froh, wenn alleine schon auf dem Bauch liegen klappt. Der Körper ist das Ausbalancieren im Wasser nicht gewöhnt und muss das von der Pike auf lernen. Das schöne ist, dass alleine das schon unheimlichen Spaß macht und der Körper sich nach den ersten Weißwasser-Schüben dran gewöhnt. Jetzt also weiter im Text: Der Take-Off – das Aufstehen beim Wellenreiten! Du wirst versuchen, aufrecht auf einem Surfbrett, das ungefähr die Größe eines Tankers hat, zu stehen, und Wellen abzureiten, die nicht einmal Wellen sind, sondern weißer Schaum. Zu weit hinten auf dem Brett, zu weit vorne, gar nicht erst aufgestanden, da ist die Welle schon zu Ende – am Anfang heißt es durchbeißen und laufen lernen.

Doch wenn du dann das erste Mal stehst, fühlt sich selbst die kleinste Weißwasserwelle wie eine Overhead-Barrel an – absolute Glückseligkeit!

Zweiter Fehler beim Surfen lernen:
Versuchen, auf einem Shortboard das Surfen zu lernen

Jeder kennt diesen einen Typ, der versucht, das Wellenreiten auf einem Shortboard zu lernen. Das ist ein klassischer Fehler von Anfängern, die sich selbst überschätzen (wir nennen sie auf der Insel übrigens liebevoll „Papas Fritas“, übersetzt: Pommes) und deshalb zu einem Surfboard in Größe eines Zahnstochers greifen, dass sie (wahrscheinlich völlig überteuert) bei Ebay abgestaubt haben. Jeder Surflehrer wird dir allerdings im Surfcamp oder der Surfschule (zurecht) erst mal ein etwas an einen Wal erinnerendes und unglaublich großes Softboard in die Hand drücken und dir sagen, erst mal ins Weißwasser zu gehen, statt direkt die großen Wellen anzupaddeln. Der Eindruck ist vermutlich ähnlich, wie wenn du einen Ferrari vor dir stehen hast, aber gezwungen wirst, in den Fiat Panda deiner Mutter zu steigen. Fühlt sich auf der ersten Welle dann plötzlich aber gar nicht mehr so an, sondern trotzdem wie der Ferrari – mit dem Vorteil, dass du ihn wirklich fahren kannst und es deutlich mehr Spaß macht, als eine Welle nach der anderen frustriert zu verpassen, weil es mit dem zu kurzen Brett einfach nicht klappt.

Denn der richtige Sprung in den Take-Off, die richtige Gewichtsverlagerung über die Beine & Co. lernst du nur auf einem großen Board – und zwar deutlich schneller. Beachte unsere Tipps zum Take-off-Training bei deinem nächsten Surf und du wirst in Zukunft schneller auf die Beine kommen.

Dritter Fehler beim Surfen lernen:
Rauspaddeln… und nicht wissen, wie man am besten wieder zurückkommt

 

Sobald du das Weißwasser bewältigt hast, wirst du den Wunsch haben, nach draußen zu paddeln, wo die grünen Wellen brechen. Du dachtest, der Take-Off auf einem Surfbrett wäre das Schwerste am Surfen? Dann warte erst mal, bis du versuchst durch eine Reihe von brechenden Wellen nach der anderen zu kommen, die eine stärkere Front bilden als eine Demonstrantengruppe vor einem Atomkraftwerk. Doch dann, endlich, die erhoffte magische Lücke – bis eine Welle direkt vor oder über dir bricht und versuchen wird, dir – mit viel Wumms – das Brett unter dem Körper wegzuziehen oder es weit in die Höhe schleudert. Willkommen in der Waschmaschine! Am besten machst du dich jetzt schnell ganz klein und kompakt und versuchst zu Relaxen.

Wenn du es mit deinem Board dann endlich hinter die brechenden Wellen geschafft hast, fühlst du dich als hättest du das Paradies entdeckt: Diese herrliche Ruhe, ganz frei von dauernd brechenden Wellen. Willkommen im Line-up.

Bis ein Set durchkommt… Noch völlig fix und fertig vom Rauspaddeln kommt plötzlich ein 2-3 Meter großes Set auf dich zu, das jetzt ganz und gar nicht mehr so klein wie von draußen aussieht, sondern einfach nur noch riesengroß und furchteinflößend. Du hast keinen blassen Schimmer, wie du diese Welle kriegen sollst – du willst sie ja eigentlich auch gar nicht.. Oh fuck! Bleibt nur drüber paddeln und das ganze im Wasser aussitzen, falls du das zeitlich noch schaffst. Hallo absolute Freiheit, wahrscheinlich wirst du sie etwas länger genießen. Oder dich irgendwann überwinden, nach einer gewissen Zeit, eine der Wellen zu nehmen – einen anderen Weg zurück gibt es nicht. (Es sei denn, du hast deinen persönlichen Hubschrauber.)

Vierter Fehler beim Surfen lernen:
Einem Local in die Welle droppen

Das einzige, was Surfer noch mehr hassen als flache Zeiten, sind Surfer die ihnen in die Welle droppen. Am Besten noch einem Local, der schon lange an diesem Strand surft oder vielleicht auch hier aufgewachsen ist. Jemandem in die Welle zu droppen bedeutet, einem anderen Surfer die Welle wegzunehmen, wenn er schon in der Welle ist und gilt als absolute Todsünde. Dies kann manchmal sehr schnell gehen und du solltest es tunlichst vermeiden, aber es ist jedem von uns während des ein oder anderen Surf schon einmal passiert.

Als Anfänger wirst du das vermutlich nicht wissen, aber du solltest es besser so schnell wie möglich lernen. Falls du in einem Surfcamp bist, frag vor Ort einfach mal nach, ob man dir die Surfregeln oder Surfers Ettiquettes noch einmal erläutern kann. Andernfalls wird das eventuell nicht gut ausgehen – egal ob auf Fuerteventura oder wo anders auf der Welt.

Beschimpfungen oder eine Revanche in deiner nächsten Welle sind dabei auf alle Fälle keine Seltenheit. Allerdings sind nicht alle Surfer so aggressiv. Viele zeigen im Line-up auch Verständnis, da sie sich an den eigenen schweren Anfang erinnern. Ein Lächeln wirkt am Besten und dann solltest du noch ein ernst gemeintes „Sorry!“ hinterherschicken, dies kann Wunder bewirken. Sowieso wichtiger Punkt: Respekt und Freundlichkeit im Line-Up sind essentiell, dann gibt’s auch mal ein paar gute Tipps von den anderen Surfern: „This wave has got your name on it. Paddle, paddle, paddle!“ Die Tipps von Locals solltest du am besten immer Folge leisten. Dies garantiert einen Stress freien Surfurlaub und du wirst mit der Zeit auch im Line-up bekannter werden und dein nächster Surf wird definitiv angenehmer werden.

Fünfter Fehler beim Surfen lernen:
Keine Leash tragen

Wie einen Hund an der Leine hältst du auch dein Surfboard immer fest: Mit einer sogenannten Leash. Klar, die Ureinwohner Hawaiis haben nur mit Brett unter den Füßen gestartet und auch hier und da zeigen sich Locals noch Leash-frei – das ist aber nur was für absolute Profis, leere Spots und gute Schwimmer. Das solltest du komplett vermeiden. Wenn du nicht gerade stundenlang im Meer treiben willst, weil du es nicht schaffst, zur Shore zurückzuschwimmen oder für das blaue Auge deiner Freundin verantwortlich, die unglücklicher Weise in der Bahn deines sich selbstständig gemachten Surfboards steht, solltest du immer sicherstellen, dass deine Leash korrekt am Fußgelenk befestigt ist.

Andernfalls wird sich dein Surfboard bei einem Wipeout in eine Rakete verwandeln, die direkt Richtung Strand schießt und damit viele Menschen gefährden kann. Dies geht im besten Fall gut, kann aber auch zu viel Chaos und Verletzten führen.

Sechster Fehler beim Surfen lernen:
Das Brett nicht wachsen

Für den Fall, dass du nicht (mehr) mit einem Softboard aufs Wasser möchtest, kannst du auch ein Hardboard nehmen. Diese brauchen allerdings Wachs! Unglaublich, wie viele Leute schon probiert haben, auf ihren Surfbrettern ohne Wachs zu surfen. Das Ergebnis ist nicht sonderlich schön anzusehen:

Du wirst keine Chance haben, einen Fuß auf dein Brett zu stellen und stattdessen  aussehen als würde eine betrunkene Robbe über das Surfboard rutschen. Du wirst somit nie einen guten Surf haben, den anderen im Wasser jedoch ein unbeschreiblich lustiges Schauspiel liefern. Nimm dir die Zeit und wachse dein Board.

Lerne mit uns Surfen in unseren Surfcamps

Wir hoffen, wir konnten euch verständlich erklären, worauf ihr beim Surfen lernen achten solltet. Aber keine Angst – Fehler macht jeder. Vor allem bei einem so anspruchsvollen Sport wie dem Surfen. Bei uns im Surfcamp auf Fuerteventura werden unsere Surflehrer alles geben, damit ihr schnell Erfolge feiern könnt und so viel Spaß wie möglich am Strand von El Cotillo oder einem der anderen unzähligen Surfspots im Norden Fuerteventuras habt. Und einmal vom Surffieber angesteckt, kommt der Rest früher oder später sowieso ganz von selbst!

FreshSurf zeigt euch, wie es richtig geht!

Der nächste Schritt – nach dem Anfänger-Stadium

Nachdem ein Surfer die Hürden des Aufstehens und des Wellen geradeaus abreiten überwunden hat, folgt eine Periode, die man als  Novizen-Stadium bezeichnen kann. In diesem Stadium erlernen die Surfer die fundamentalen Kenntnisse und Fähigkeiten  dieser Sportart. Jeder Surfer, ob nun Hans Wurst vom Local Beach bis hin zu Kelly Slater, mussten diese Stufe überwinden um eine Kontinuität in ihrer Performance zu erlangen.

Die Fähigkeiten, die hier angesprochen werden, sind die Fähigkeiten sich richtig im Line-up zu positionieren, die Wellen zu bekommen, intensiv zu Paddeln, den Take-off kontrolliert zu performen und kontinuierlich die Welle zu reiten – vom Anfang bis zum Ende. Achtung: Ich habe hier noch lange nichts über die Performance von Surf Manövern gesagt, diese zu erlernen folgt in einer späteren Entwicklungsphase.

Die typische Performance eines Novizen sieht so aus, dass er viele viele Wellen anpaddelt und nur wenige bekommt. Wenn er einmal eine Welle bekommen hat, macht er einen sehr langsamen Take-off und reitet die Welle direkt durch die Mitte, gerade auf den Strand zu und springt schon wieder vom Board ab, bevor die Welle ihrem Ende auch nur annähernd nahe ist – alles aufgrund der Aversion nicht gewaschen zu werden

Viele Fehler ereignen sich rund um den Take-off und können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden.

 

 

Die richtige Positionierung macht den Take-off leichter

Surfen lernen - nahe am Peak surfen

Beginner-Surfer versuchen die Welle oftmals nicht am Peak, sondern von der Schulter der Welle aus anzupaddeln. Dies geschieht zumeist aufgrund von fehlendem Selbstvertrauen oder der Angst den Take-off zu „versemmeln“. Sie wählen somit den vermeintlich sicheren Weg – aber es ist leider nicht möglich eine Welle zu bekommen, wenn man nicht im steilen Teil positioniert ist. Ich habe  vor kurzem einen Vater im Wasser miterlebt, der seinem Sohn geraten hat, etwas tiefer zu sitzen um Wellen zu bekommen, weil er zu weit draußen an der Schulter war. Die Richtung, die er damit vorgegeben hat war korrekt, aber seine gewählte Terminologie war falsch. Ein Beginner benötigt spezifischere Instruktionen. Für den Surfer wäre es effektiver gewesen, wenn der Vater folgendes gesagt hätte: „Paddel ein wenig näher zum Peak und paddel die Welle dort an, wo sie anbricht!“ Damit hätter er dem Anfängersurfer ein Bild vermittelt, wo er sich positionieren sollte und dieser Hinweis wäre positiver übermittelt und aufgenommen worden.

 

 

Die Kante der Welle durchbrechen oder zu überwinden macht den Take-off simpler

Take-off Training beim Surfen lernen

Die meisten Beginner bleiben beim Take-off an der Lippe der Welle hängen, was wiederum dazu führt, dass sie hinter der Welle zurückbleiben oder „gesmasht“ werden. Was sie lernen müssen ist, dass bei jeder Welle eine Art Kante entsteht, die überwunden werden muss, um den Take-off  richtig zu performen. Natürlich ist diese Kante letzten Endes die Lippe der Welle, die bricht, wenn die Welle zusammenbricht. In seichten Wellen ist diese Kante eng und leicht zu durchbrechen, je größer und hohler jedoch eine Welle bricht, desto härter muss man paddeln um die Kante zu überwinden. Wenn diese Kante einmal durchbrochen ist, so ist der Drop viel einfacher zu performen. Um also den Punkt zu überwinden, an dem man von der Lippe der Welle “gefangen” wird, sollte ein Beginner 2-3 Paddelschläge “auf gut Glück” machen. Also 2-3 Paddelzüge mehr machen, als er glaubt benötigen zu müssen.

Die richtige Positionierung am Peak und das überwinden der „Kante“ sind also fundamentale Aspekte um Selbstvertrauen aufzubauen, wenn es ums Surfen geht. Diese beiden Aspekte bestimmen die schnelle oder langsamere Entwicklung eines Surfers.

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