Wer schon einmal im Meer zum Schwimmen, Surfen oder auch nur Herumtreiben war weiß, dass im Meer Strömungen herrschen. Immer wieder werden Strömungen beim Surfen unterschätzt. Nicht selten passiert es, dass wir Surfern zusehen können, egal ob Anfänger, Intermediate oder Advance, wie sie ins Line-Up paddeln und plötzlich viel weiter draußen sind, als sie eigentlich wollten. Meist ist es dort draußen schwer wieder zurückzukommen und man gerät leicht in Panik. Die meisten Surfanfänger haben Angst vor hohen Wellen, den sogenannten Wipe Outs oder auch vor Tieren im Wasser, dabei ist die Strömung eine der größten Gefahren, die einem im offenen Meer begegnen kann.

Beach current

Was ist Strömung?

Bei einer Strömung werden die Wassermassen des Meeres in unterschiedliche Richtungen befördert. Diese Wassermassen bewegen sich sowohl in horizontaler wie auch in vertikaler Richtung. Das Bedeutet, dass das Wasser sich nicht nur an der Oberfläche bewegt, sondern auch in den Tiefen. Es gibt mehrere Gründe, warum Strömungen im Meer entstehen. Zum einen spielt das Salzgehalt eine Roll, Winde, Temperaturunterschiede oder auch die Anziehungskraft des Mondes. Die Anziehungskraft des Mondes ist verantwortlich für die Tide. Die Winde erzeugen Energien an der Wasseroberfläche, was wiederum das Wasser in Bewegung setzt. Das Salzgehalt verändert die Dichte der Wassers und die Temperaturunterschiede sorgen z.B. für Tiefenströmungen.

Strömung green

Was für Strömungen gibt es?

Globale

Unsere Erde wird von einem Netz aus Wasserwirbeln ummannt. Diese haben unterschiedliche Temperaturen und Salzgehalte, was wiederum zu unterschiedlichen Dichten führt. Im kalten und stark salzhaltigen Wasser hat dein Surfboard viel mehr auftrieb als in einem warmen Süsswasser gebiet. Die Dichte der unterschiedlichen Ströme bringen Bewegung in die Weltmeere. Die kälteren Ströme bewegen sich durch die Tiefe, die wärmeren eher an der Oberfläche. Diese globalen Strömungen, die sich teilweise auch kreuzen verändern die Gewässer Täglich. Doch dass was wir als Surfer am meisten spüren sind die regionalen Strömungen.

Regionale

Wie auch bei den globalen Strömungen hängen die regionalen Strömungen von Wind, Temperatur, Salzgehalt und dem Mond ab. Weiter sind aber die regionalen Strömungen auch abhängig von sogenannten Topografien (z.B. Vertiefungen oder auch Sandbänke), Tide und Swell (Wassermassen, die bewegt werden).

Strömung wave

Rip Current

Jeder der schon mal Surfen war hat schon mal etwas von der Rip Current gehört, doch was ist das eigentlich? Die Rip Current ist ein schmaler kräftige Kanal, wo die Wassermassen, die durch eine Welle in Richtung Strand prasseln mit hoher Geschwindigkeit wieder zurück ins Meer fließen. Wer einmal in dieser Strömung drin steckt, wird schneller Richtung offenes Meer hinausgezogen, als ihm wahrscheinlich lieb ist.

Rip Tide

Rip Tide sind Strömungen die, wie der Name schon sagt, von den Gezeiten abhängen. Diese Strömung entsteht durch die Veränderung der Wasserhöhe durch Ebbe und Flut. Am stärksten ist die Rip Tide zugehend auf Ebbe, da dann in kurzer Zeit viel Wasser aufs offene Meer hinausgezogen wird. Die Rip Tide entsteht bereits bei kaum sichtbaren Wellen. Bei Sandbänken, wie wir sie oft an Stränden vorfinden bricht die Welle weiter draußen und bildet somit einen Sog.

Strömung
Strömung dark

Sog

Der Sog kennt jeder von uns, der schon einmal im Meer stand. Dafür muss man gar nicht weit ins Meer hinein gehen. Hüfthohes reicht bereits aus, um einen Sog zu spüren, doch was ist der Sog und ist er gefährlich? Der Moment, wenn eine Welle bricht und auf die Sandbank trifft, dir der Boden unter den Füssen weggezogen wird, diese Strömung nennen wir Sog. Es fühlt sich im ersten Moment Angsteinflößend an doch die Welle spuckt einen nach einigen Metern wieder aus. Das Gemisch und Sand fließt nämlich immer Richtung Strand und nicht zurück aufs offene Meer.

Strömung current

Was passiert, wenn mich die Strömung wegtreibt?

Versuche niemals gegen eine Strömung anzukämpfen! Die Strömung gewinnt immer und dir geht viel zu schnell die Kraft aus, die du evtl. noch brauchst, um wieder zurück an Land zu kommen. Kurz erklärt ist es wichtig, dass du seitlich raus aus der Strömung schwimmst oder paddelst, denn bereits einige Meter weiter kann die Strömung schon wieder ganz anders aussehen und dich zurück ans Land bringen. Um mehr über die Strömungen an deinem Surf Spot zu erfahren, gehe in eine nahegelegene Surfschule und lass dir dort die Strömungen erklären.

Kann ich mich auf Strömungen vorbereiten?

Wie eben schon erwähnt lass dir die Strömungen am Surfspot von einer Surfschule oder von anderen Surfern erklären. Meist findest du am Strand auch Informationstafeln, die dir einiges zum Spot erläutern. Egal was du machst schau dir auf alle Fälle den Spot mind. 10 Minuten genau an, bevor du ins Wasser gehst. Suche das Wasser ab nach unruhigen Stellen und Farbunterschieden ab, so kannst du erkennen, wo sich die Strömungen befinden.

Strömung ocean

Wie agiere ich im Wasser mit Strömungen?

Viele Surfer nutzen den „Chanel“ um ins Line Up zu kommen. Was man aber nicht vergessen darf, dass im Chanel ab und an auch starke Strömungen herrschen und wenn man dort zu lange verweilt gerne auch zu weit rausgezogen wird. Also such dir feste Orientierungspunkte an Land. Keine spielenden Kinder, Hunde oder Autos, die sich bewegen könnten. Erwischt dich doch mal eine Strömung gerate nicht in Panik. Paddle seitlich aus der Strömung raus, kämpfe nicht dagegen an, du verbrauchts so viel zu viel Kraft.

Surfen mit Buddy!

Strömung hin oder her, mehr Spass hat man auf alle Fälle im Wasser mit einem Surfbuddy. Dieser kann dir im Notfall auch behilflich sein.