Lanzarote

„Das Glück liegt manchmal näher als man denkt“

In diesem Fall so nah, dass du es vom Nordosten unserer schönen Sonneninsel Fuerteventura problemlos erspähen kannst: Lanzarote. Nur ein Katzensprung von Fuerteventura entfernt liegt die kanarische Nachbarinsel. So sehr wir unsere Insel auch lieben, sind wir uns alle einig:
Ob als Tagesausflug oder für mehrere Tage: Lanzarote lohnt sich. Deswegen haben wir kurzerhand entschieden, euch miteinander bekannt zu machen.

Anreise

In nur 25 Minuten bist du mit der Fähre auf Lanzarote. Angeboten wird die Überfahrt von Fred Olsen Express, Lineas Maritimas Romero & Naviera Armas. Die Preise hängen vor allem davon ab ob du mit oder ohne Auto unterwegs bist. Für zwei Personen mit Auto liegt der Preis bei ca. 50€


Was Du über Lanzarote wissen solltest

Als nordöstlichste der insgesamt sieben kanarischen Inseln liegt Lanzarote nur rund 140 km von der marokkanischen Küste entfernt.
Sie gehört wie die anderen Kanareninseln geologisch zu Afrika, biogeografisch zu Makaronesien, politisch und kulturell jedoch eindeutig zu Spanien. Spannend, nicht wahr?

Lanzarote wurde als erste vollständige Insel 1993 von der UNESCO offiziell zum Biosphärenreservat erklärt. Was genau bedeutet das? Viele denken zunächst an ein Naturschutzgebiet, aber es ist tatsächlich mehr als das: 
Der Titel stützt sich auf eine aus Naturschutzsicht schützenswerte Landschaft und auf ein modellhaftes Miteinander von Mensch und Natur. Die Insel ist somit eine Art Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung. Ziemlich beeindruckend wie wir finden!

Lanzarote ist zweifellos die kanarische Insel, die am stärksten von ihrer vulkanischen Vergangenheit geprägt wird.

Interessanter Sidefact:
Der Timanfaya-Nationalpark soll der Oberfläche des Mondes so ähneln, dass die Apollo-Astronauten vor dem Mondbesuch Fotos der Umgebung analysierten um sich ein Bild davon zu machen was sie erwarten könnte.

 

Es ist kein Geheimnis, dass Lanzarote ein sehr trockene Insel ist. Dementsprechend gibt es kein eigenes Süßwasser. Keine Quellen, kein Grundwasser. Unter natürlichen Umständen könnten niemals 140 Tausend Menschen leben und erst recht nicht jährlich zwei Millionen Touristen mit Trinkwasser versorgt werden. Lösung? Meeresentsalzung lautet das Zauberwort.

Der ein oder andere Besucher Lanzarotes fühlt sich nach Ankunft an Griechenland erinnert. Grund dafür sind die unerwartet vielen weiß gestrichenen Häuser. Zufall? Absolut nicht! Tatsächlich gibt es auf der Insel strenge Baukontrollen, die nicht nur die Größe eines Bauwerks einschränken (nichts höher als eine kanarische Palme). Auch die Farbe der Häuser auf Lanzarote ist streng kontrolliert: Alle Gebäude sind weiß gestrichen, grüne Fensterläden auf dem Land für Landwirte und blau am Meer für die Fischer.

Die Landschaft von Lanzarote ist so auffällig, dass sie als Kulisse für eine Vielzahl von Filmen genutzt wurde. Blockbuster wie „Als Dinosaurier die Erde beherrschten“ und „die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ wurden beide auf Lanzarote gedreht. Auch in der beliebten britischen Fernsehserien  „Doctor Who?“ sowie der australischen Serie „Search for Treasure Island“ wurde die atemberaubende Landschaft der Insel gezeigt.

 

Na, verbindet ihr Lanzarote mit exzellentem Wein? Nein? Kein Wunder… Man mag es kaum glauben, aber die Vulkanböden sind sehr nahrhaft. Das Besondere an der Herstellung: Um die Weinreben vor Wind zu schützen werden groβe Löcher in der “picón” oder “lapilli” (so wird die Vulkanasche genannt) gegraben. Cheers!

So jetzt hast du die ein oder andere interessante Information über Lanzarote erhalten und vielleicht schon eine Idee bekommen was dich erwarten könnte. Wusstest du aber auch, dass der spezielle Baustil, der Titel als Biosphärenreservat und vieles andere im direkten Zusammenhang  stehen?

Um Lanzarote als Ganzes verstehen und erleben zu können kommt man um ein Thema bzw. einem Mann nicht rum:
César Manrique, ein spanischer Maler, Architekt, Bildhauer und Umwetschützer, der die Insel sehr geprägt hat.

Er war derjenige, der es geschafft hat durchzusetzen, dass die Hotels auf Lanzarote nicht höher als eine Palme gebaut werden dürfen. Ihm war es wichtig, dass das Gesamtbild der Insel nicht verunstaltet wird. Dank ihm ist Lanzarote heute viel gepflegter, charmanter und weniger verbaut als die übrigen Inseln. Danke César!

Parque Nacional de Timanfaya

Du willst auf dem Mond laufen ohne die Erde verlassen zu müssen?
Wenn du dich für nur für einen einzigen Ort in Lanzarote entscheiden müsstest, den du besuchen könntest – wobei wir nicht wissen warum du das tun solltest – dann wäre es ohne Zweifel dieser.
Einige Kilometer hinter der Stadt Yaiza beginnt die Ruta de los Volcanes, die 8€ Eintritt kostet. Darin inbegriffen ist eine Bustour durch die Montañas del Fuego (dt. Feuerberge) mit ihrer einzigartigen Lavalandschaft und den imposanten Vulkankratern.

Während der Busfahrt selbst hat man das Gefühl, der letzte Vulkanausbruch sei erst gestern gewesen. Und tatsächlich – soooo lange liegt die letzte vulkaninische Katastrophe gar nicht zurück. Von 1730 bis 1736, also über ganze 6 Jahre hinweg quoll glühende flüssige Lava aus dem Inneren der Erde heraus. Ganze Dörfer wurden verschlungen mitsamt Einwohnern, Vieh und fruchtbaren Felder. 

Und falls du denkst, die Vulkanberge seien mittlerweile komplett inaktiv müssen wir dich enttäuschen: Bei geothermischen Vorführungen, wird gezeigt wie viel Kraft noch immer in den Vulkanbergen schlummert. Lass dich von der aufsteigenden Hitze aus der Erde selbst überzeugen und fass die noch heiße Lava an. 
Falls du es abenteuerlich magst, besteht außerdem auch die Möglichkeit auf einem Kamel durch die Vulkanlandschaft zu reiten.

Für eine spannende, mal etwas andere gastronomische Erfahrung empfehlen wir euch das Restaurant El Diablo.

Dort werden nämlich Fleisch und Gemüse auf der offenen Feuerstelle des Vulkangesteins mit der Wärme des Vulkans gekocht.
So und jetzt darfst du 3 mal raten wer für den Bau des fast komplett verglasten Restaurantgebäudes, inklusive unvergleichbaren Panormamablick verantwortlich war? Natürlich César Manrique. 

Cueva de los Verdes & Jameos del Agua

Oh und vergiss bloß nicht die berühmten Cueva de los Verdes und den wunderschönen Jameos del Agua zu besuchen. Zwei Attraktionen mit denen sich Manrique – welch Wunder – auf Lanzarote ein weiteres Denkmal geschaffen hat. Besonders die Jameos del Agua mit dem unterirdischen See, dem Pool und dem Konzertsaal müssen im Programm eines jeden Lanzarote-Touristen stehen.

Wer danach noch nicht genug von Manrique hat, sollte auf jeden Fall noch sein Haus, welches er 1992 in Form einer Stiftung der Insel vermachte, besichtigen. Besonders zu erwähnen sind hier die in Vulkanblasen gebauten Zimmer, von denen jedes ein eigenes Thema hat. Die Fundación César Manrique befindet sich unweit von der Hauptstadt Arrecife im Süden der Insel.

El Golfo

 

Für eine spannende visuelle Erfahrung empfehlen wir außerdem El Golfo, einen kleiner Fischerort auf Lanzarote, der vor allem wegen seiner grünen Lagune „Lago Verde“ bekannt geworden ist.  SIe befindet sich zwischen dem Vulkankrater des Montaña de Golfo und dem Meer. Du fragst dich wo die grüne Farbe herkommt? Verantwortlich sind Algen die sich in der Lagune gebildet haben. Beeindruckend!

Das kleine Fischerdorf ist schon allein wegen dem tollen Ausblick vom schwarzen Strand auf den blauen Ozean ein Abstecher wert.

 

Jardin de Cactus

Auf insgesamt 5000 m² findest du über 7200 Exemplare von mehr als 1100 Kaktusarten. Diese stammen aus weit entfernten Ländern wie Peru, Mexiko, Chile, den Vereinigten Staaten, Kenia, Tansania, Madagaskar und Marokko sowie den Kanarischen Inseln. Der Garten ist wie in einem Amphitheater angelegt und zum entspannten Rumschlendern einfach wunderschön. Im integrierten Café kannst du – wenn du möchtest – außerdem die schöne Aussicht genießen.

Nicht nur für Pflanzenfans!

Zusammenfassend kann zweifellos gesagt werden, dass Lanzarote definitiv einen Besuch wert ist. Der wunderschöne Kontrast zwischen dem schwarzen Sand, den weißen Häusern und dem blauen Ozean, seine spektakuläre vulkanische Vergangenheit, der ausgelebte Aspekt der Nachhaltigkeit. Vor allem der unverkennbare Einfluss von César Manrique machen die kleine – aber feine – Insel zu etwas ganz Besonderem.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Erkunden und Erleben!