Heute haben wir ein kleines Interview mit Julian, der nun schon zwei Mal bei uns im Surfcamp Fuerteventura war und soeben seinen dritten Aufenthalt im November schönen Örtchen El Cotillo im Norden Fuerteventuras gebucht hat.

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Hallo Julian,

vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, um uns ein paar Fragen rund ums Surfen auf Fuerteventura zu beantworten:

1.) Die meisten Surfer fallen nach ihrer Zeit am Meer immer in die schlimme „After-Surf-Depression“. Hast du dieses Phänomen auch erfahren und wenn ja, was hast du dagegen getan?

Ja, das kenn ich. Da ich vor allem im Herbst und Winter bei euch bin kommt noch dazu, dass ich aus der Sonne zurück in die dunklen, kurzen Tage muss, an denen man morgens im Dunklen zur Arbeit fährt und abends im Dunklen zurück. Aber da muss man durch. Das Beste ist, direkt den nächsten Urlaub zu planen und sich darauf zu freuen ;)

2.) Das Surf-Fieber hat dich ja jetzt auch schon einige Male gepackt – was genau hat für dich denn den Ausschlag gegeben, wieder nach Fuerteventura zu kommen?

Ich liebe den Norden auf Feuerte. Das Meer ist für mich am schönsten mit Wellen und einem strammen Wind der einem die Seeluft ins Gesicht bläst.

Der tolle Nebeneffekt: Den meisten Touristen ist das zu rau, die wollen lieber in der Sonne schwitzen oder an der Bar trinken. Das ist wohl der Grund warum es in El Cotillo nur ein einziges “richtiges” all inclusive Hotel gibt und sich der Massentourismus primär im gemäßigteren Westen der Insel abspielt. Die Region um El Cotillo bietet (fast) unberührte Buchten, wo man zur rechten Tageszeit sogar einen ganzen Strand für sich alleine haben kann. Die Menschen denen man begegnet, sind primät Wassersportler und Einheimische was auf mich den Charme des Ortes ausmacht. Ich kann allerdings nicht beurteilen wie das alles in der Hauptsaison ausschaut, da war ich noch nicht bei euch.

(P.S: Vor allem in der Nebensaison gibt es super günstige Flüge und man ist ruck zuck da, der große Vorteil gegenüber den meisten anderen Surf-Locations, wo es im Winter trotzdem warm ist. Da muss man meist deutlich weiter fliegen.)

3.) Erzähl uns ein bisschen von deiner bisherigen „Surfkarriere“ – wo warst du das erste Mal im Wasser und wann hat dich die Sucht erwischt?

Wasser und Wellen haben mich schon immer fasziniert, so lang ich denken kann, hab ich mich in unzähligen Urlauben mit Bodyboards oder ganz ohne Brett in der Brandung vergnügt. Vor ungefähr 10 Jahren hab ich mir an der französischen Atlantikküste die ersten “echten” Surfbretter geliehen und damit in den Wellen rumgemacht.

Bei euch habe den ersten Kurs gemacht und erlebt wie groß die Fortschritte im Lernprozess sind, wenn man von fachkundigen Lehrern begleitet wird, die einem Tipps und Tricks zeigen, auf die ich selber wahrscheinlich nie gekommen wäre.

4.) Fürs Surfen ist eine gewisse Paddelpower essentiell. Hast du dich besonders auf den Trip nach Cotillo vorbereitet?

Das letzte Mal habe ich mich vor dem Urlaub nicht spezifisch vorbereitet und das habe ich bereut.

Mir fehlte vor allem an den ersten Tagen einfach die Kondition und die Power, um jede Welle zu versuchen die sich mir anbot. Wie mir ging es wahrscheinlich den meisten Anderen in meinem Kurs auch, es wurde sich auf dem Wasser viel ausgeruht und diverse tolle Wellen konnte aus Erschöpfung niemand nehmen.

Den Fehler möchte ich nicht noch einmal machen. Ich bin bereits jetzt dabei mich für den kommenden Urlaub in 4 Monaten vor zu bereiten. Mein Trainigsplan besteht aus Fitness Studio und Core Training. Die letzten Wochen vor dem Urlaub gehts dann noch ins Schwimmbad.

Ich hoffe, dass ich mit besserer Kondition deutlich größere Lernfortschritte in den kurzen 2 Wochen Urlaub erzielen kann da ich mehr Wellen nehmen kann und nicht nur auf dem Brett sitze und pruste.

5.) Und glaubst du, dass du je wieder ohne Surfen Leben kannst?

Ich würde es schon sehr vermissen. Loriot: “Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.”

6.) Du warst ja diesmal auch schon viel Surfen ganz unabhängig vom Kurs – hast du ein paar Tipps für unsere Leser, die eventuell zum ersten Mal ohne Betreuung losziehen wollen?

Wenn Ihr ein Brett habt und das Meer findet, könnt Ihr wahrscheinlich auch alleine eine Menge Spaß haben. Wenn ihr schon mit den Kursen unterwegs wart, kennt Ihr ja auch die Strände in der Nähe. Wenn nicht, fragt jemand der sich auskennt, einige Strände sind nicht ganz offensichtlich. Durch die Steilküsten sind einige von Oben nicht einsehbar und wenn Ihr nicht wisst, dass sie da sind, fahrt ihr dran vorbei.
Apropos “fahren”: Ein Auto ist ein MUSS in El Cotillo. Einige Strände sind recht weit weg und wenn ihr die Bretter und den Neo gegen den Wind schleppen wollt seid ihr fix und fertig wenn/falls ihr am Strand ankommt. Daher: entweder Mietwagen oder jemanden kennen, der euch mitnimmt.

7.) Eine Frage noch zu FreshSurf: Wie hast du denn die Atmosphäre im Surfhouse wahrgenommen?

Ich habe mich im Surfhouse (Unterkunft des Surfcamp Fuerteventura) sehr wohl gefühlt. Die Zimmer sind Klasse, das Essen war der Wahnsinn und ich habe mich richtig “zu Hause” gefühlt. Das lag einerseits an der netten Truppe von Gästen die zeitgleich zu Besuch waren und Tagsüber und Abends für “gute Stimmung” gesorgt haben, andererseits natürlich am FreshSurf Team von denen sich immer einige dazu gesellt haben.

8.) Was unterscheidet für Dich FreshSurf von anderen Surfschulen?

Da ich bisher in keiner anderen Surfschule war, hab ich als Gast wenig Vergleichsmöglichkeiten.

Ich kann nur vergleichen, was ich auf dem Wasser von anderen Surfschulen gesehen habe. Die anderen Surflehrer die wir sahen, haben auf mich nie den Eindruck gemacht als würden sie ernsthaft auf ihre Schüler eingehen. Viele schienen eher selbst auf dem Wasser ihren Spaß haben zu wollen. Ich bin der Meinung, dass sich dies auch in den Fortschritten den Schüler widerspiegelte, die Freshsurf-Truppe machte fast immer die beste Figur auf den Brettern.

9.) Und kommst du bald wieder zu uns oder zieht es dich für deinen nächsten Surftrip in andere Gefilde?

 Schon gebucht, wir sehen uns im November

10.) Und jetzt darfst du gerne noch ein paar Worte an Freunde, Familie oder auch vollkommen Unbekannte richten.

Basti, du hast mir immernoch nicht die Fotos geschickt  xD