Das Team von Provide the Slide hats auf unsere alten Bretter abgesehen, denn die vier leidenschaftlichen Surfer hinter dem Projekt haben folgendes erkannt und sind nicht einverstanden mit diesem Ungleichgewicht:
Inhaltsverzeichnis
„In Liberia gibt es ohne Ende richtig gute Wellen aber keine Boards. In der Schweiz und in Deutschland gibt es kaum eine brauchbare Welle, aber richtig viele Surfboards.“
Das Problem ist simpel, aber die Lösung noch viel einfacher. Vier kluge Köpfe haben erst das eine dann das andere erkannt und gehandelt. Sie bringen zusammen was zusammengehört, nämlich Bretter und Wellen. 2019 war das Geburtsjahr von „Provide the Slide“, die Organisation die alte gebrauchte Surfausrüstung sammelt und sie dort hinbringt, wo sie dringender gebraucht wird als in unseren Kellern und Abstellkammern.
Wir haben uns mit einem dieser vier genannten klugen Köpfe unterhalten und wollen sie euch hier vorstellen. In ihren eigenen Worten erklären sie, wofür sie und ihre Organisation sich einsetzen und arbeiten und erklären uns wie wir alle helfen können.
Wer seid ihr? Wollt ihr euch kurz vorstellen? Wer steckt alles hinter dem Projekt Provide the Slide?
Hinter dem Projekt stecken wir vier: Simon und Chris aus Bern, Tino aus Berlin und Basti aus Bremen. Vier Freunde die eine Leidenschaft verbindet: Surfen. Als wir auf einer unserer letzten Reise festgestellt haben, dass es ein großes Privileg ist diese Leidenschaft ausleben zu können wurde es Zeit Provide the Slide ins Leben zu rufen.
Ok erzählt mal, wie kam es zu „Provide the Slide“?
Auslöser war ein Surftrip nach Liberia im Sommer 2019. Neben den eindrücklichen Erfahrungen die wir machen durften als wir dieses Land bereisten sind uns vor allem die Locals in Erinnerung geblieben. Die waren alle so stoke! Sie hatten aber kein Equipment, sprich haben sich halb gebrochene Boards mit mehreren Personen geteilt. Wir haben bei unserer Abreise all unser Surf Equipment da gelassen. Obwohl es sehr schwer war zu entscheiden wem man es denn nun geben soll. Als wir wieder zu Hause waren, dachten wir, wir müssen einen Weg finden die Community und die großartigen Surfer dort zu supporten und den Menschen die surfen möchten ermöglichen den Sport mit guten sicherem Material auszuleben.
Und Genau das haben die vier getan: Ende 2019 startet die erste Sammelphase bei der Boards und alles an Zubehör bei den Sammelstellen (hier) abgegeben werden können. Insgesamt 35 hochwertige Board Sets alle inklusive Boardbag, Leash, Wax, und Finnenschlüssel sind bis Mai 2020 zusammengekommen und haben sich auf den Weg nach Liberia zu ihren neuen Besitzern gemacht.
„PROVIDETHESLIDE bringt die Boards dahin, wo sie gebraucht und gesurft werden. Wir verdienen damit kein Geld, wir machen Sinn!“
Wie kommen die Spenden dorthin, wo sie gebraucht werden?
Die Boards werden in einem Schiffscontainer von Bern aus an die jeweilige Destination geschickt. Dort kümmert sich ein lokaler Partner (in Liberia z.B. Die „Liberian Surfing Federation“) um den Transport vor Ort und die Verteilung und Lagerung der Bretter.
Warum habt ihr euch für Liberia entschieden?
Einfach aufgrund unserer Kontakte, die wir während unserer Reise knüpfen konnten. Zudem ist Liberia unseres Erachtens ein Land, in dem man mit der Unterstützung der Surf Community einen großen Impact erreichen kann. Durch den Bürgerkrieg in den 90 er Jahren und den Ebolaausbruch vor ca. 10 Jahren, ist das Land immer noch infrastrukturell sehr geschwächt. Man spürt neben dem immer noch vorhandenen Trauma der Vergangenheit aber auch ganz klar die Motivation der jüngeren Generation das Vergangene hinter sich zu lassen und positiv in die Zukunft zu blicken. Hier kann das surfen privat, sowie auch wirtschaftlich eine große Rolle spielen.
„Es geht uns ja nicht nur darum Menschen mit Boards zu versorgen, sondern weiterblickend auch darum vielen zu ermöglichen ein kleines Einkommen zu generieren (zB durch Surfboardrepair, -Verleih, etc.) und die Lebensverhältnisse zu verbessern.“
Wie sieht die Lage vor Ort jetzt aus? Was hat sich geändert?
Bisher noch nicht viel, da die Boards erst Ende Juli 2020 dort ankommen werden. Bis auf die Vorfreude in der Community natürlich. Aber allein die Vorstellung was da los sein wird wenn die Boards ankommen ist wunderbar. Ich vermute das wird ein riesen Fest geben. Wir sind mit unseren Freunden und Bekannten dort in Kontakt. Dank Social Media bleiben wir auf dem Laufenden.
Wie kann jeder von uns helfen?
Man kann uns sein Equipment spenden. Hierfür haben wir Sammelstellen in ganz Deutschland, Schweiz und Österreich. Dazu kommt der Transport des Equipments. Das wäre auch ein Thema, bei dem man uns unter die Arme greifen kann. Bisher haben wir alles privat organisiert und suchen immer Hilfe von Menschen die motiviert sind sich zu beteiligen. Wer also Lust hat Teil unseres Projekts zu werden oder spenden möchte der kann sich jederzeit melden.
Kann ich auch etwas tun, wenn ich keine Surfausrüstung zum Abtreten habe?
Wir nun während dem ersten Shipment nach Liberia festgestellt, dass wir auch finanzielle Untersützung brauchen. Wir sind gerade noch in der Planung wie wir uns in Zukunft finanziell besser aufstellen um neben den Boards auch finanzielle Mittel für Versand Importsteuern und ähnliches zu generieren. Deshalb suchen wir zurzeit Partner aus der Surfbranche, welche unser Projekt gerne unterstützen möchten.
Was uns sehr hilft ist wenn man über uns redet und von uns berichtet, wenn man unserem Insta-Channel folgt uns teilt, taggt oder unserer Facebook-Gruppe beitritt.
Was kommt als nächstes?
Als nächstes möchten wir unbedingt aufnehmen welche Wirkung die Boards für die Community in Liberia haben. Weiterführend werden wir versuchen vor Ort den Aufbau von Strukturen wie ein Clubheim und eine Surfschule zu unterstützen. Zudem haben wir noch einen Haufen guter Boards aus der ersten Sammelphase die noch verschickt werden müssen.
Wohin sollen die Spenden diesmal gehen?
Wir sind im Gespräch mit Organisationen im Senegal, aber auch in Gambia gäbe es Interesse. Wir besprechen gerade im Team und mit möglichen Partnern welche Kriterien für eine Zusammenarbeit wichtig sind.
Plant ihr danach eine weitere Sammelphase?
Ganz klar ja. Die nächste Sammelphase kommt ganz bestimmt. Das ganze Projekt lief bisher so erfolgreich, dass wir weitermachen wollen und müssen.
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