
Bei dem Gedanken an England, kommt vielen Menschen meist zunächst die gesamte Royal Family, nebliges Regenwetter, kalorienreiches English Breakfast und die traditionelle allnachmittägliche Tea Time in den Sinn…
Dass England aber viel mehr und als Teil einer großen Insel vor allem Meer zu bieten hat, welches ganz nebenbei für grandiose Surfbedingungen sorgt, haben dabei nur die Allerwenigsten auf dem verregneten Schirm. Dieser Blog verrät dir alle wichtigen Facts zum Thema Surfen in England und was die Queen der weltweiten Surf Community sonst noch so zu bieten hat :)


Wer innerhalb Europas zu einem Surftrip aufbricht, macht sich häufig ohne weiter darüber nachzudenken direkt auf den Weg an die Westküste Frankreichs, Spaniens oder Portugals. Die wichtigste Gemeinsamkeit dieser drei beliebten europäischen Surfdestinationen ist zweifelsohne der wellenreiche Atlantikswell!!
Warum aber wird England, das inmitten der Gewässer des Atlantischen Ozeans zu Hause ist, eigentlich nur selten direkt mit Wellenreiten und guten Surfbedingungen in Verbindung gebracht?
Zunächst einmal kehrt ein Großteil des britischen Landes dem rauen Atlantik im Westen den Rücken, um sich schützend hinter Irland, Schottland oder Wales zu verstecken. Statt der wilden See im Westen zu trotzen, lassen sich endlos lange Küstenabschnitte im Osten und Süden lieber von der sanfteren Nordsee und den Gewässern des Ärmelkanales umspülen. Surfbare Wellen sind hier eher Raritäten. Zudem wird Wellenreiten häufig mit Sonne, Wärme und braungebrannter Haut assoziiert. Klischeehafte Vorurteile lassen England deshalb auf den ersten Blick nicht gerade im Licht eines Surferparadieses erscheinen: Über England soll nämlich bekanntermaßen meistens eine dicke Regenwolke hängen, unter der die Sonne nur ganz selten hervorblinzelt. Zusätzlich dazu sollen die Kälte und der frische Wind nur mit einem fünflagigen Zwiebellook erträglich sein und zu allem Überfluss sollen die britischen Inseln ja auch noch soooo weit entfernt liegen…
Warum aber nicht einmal alle Klischees über Board werfen, in unbekannte Wellen paddeln und Wellenreiten in England eine Chance geben?
Was Viele nicht wissen: Der Südwesten Englands ist im Vergleich zum Rest des Vereinigten Königreiches mit überdurchschnittlich vielen Sonnenstrahlen und entsprechend höheren Temperaturen gesegnet ist. Grund dafür ist nicht nur die direkte Lage am Golfstrom, sondern auch die Tatsache, dass die grüne Halbinsel als einzige Region Großbritanniens den Subtropen angehört. Das ganze Jahr über herrscht deshalb ein relativ angenehm mildes Klima. So mild, dass sich hier sogar Palmen wohlfühlen!
An traumhaften Sommertagen können die Höchsttemperaturen im englischen Südwesten bis zu 26 Grad erreichen! Im Hochsommer und besonders nach langen Flatspells ist es keine Seltenheit, dass sich das Meer auf bis zu 19 Grad aufheizt und sogar ganz selten ein Shorty beim Surfen ausreicht. Außerdem fällt im Süd-Westen, den klischeehaften Vorurteilen trotzend, deutlich weniger Regen als im Rest des Landes. Dieser beschränkt sich gerade im Sommer auf kurze Schauer, die schnell wieder von Sonnenstrahlen verdrängt werden.
Betrachtet man die Karte der britischen Inseln etwas genauer, fällt auf, dass der südwestliche Zipfel Englands furchtlos und völlig ungeschützt in den wilden, offenen Atlantik hinausragt. Ein Großteil der englischen South West Peninsula hat also auch wellenreichen Atlantikswell vom Allerfeinsten zu bieten, der den beliebten europäischen Top Surfzielen im Süden keineswegs nachsteht!
Im Gegenteil: Die Landzunge im äußersten Süd-Westen des Landes ist ganzjährig empfänglich für verlässlichen Swell aus allen möglichen Richtungen. Allen englischen Grafschaften voran, bekommt besonders Cornwall die Naturgewalten des Atlantischen Ozeans zu spüren. Die cornische Küste ist deshalb unter erfahreneren Surfern alles andere als unbekannt. Doch gerade auch für Anfänger und Aufsteiger findet man hier jede Menge Weißwasser und kleine, grüne Wellen.
Surfen in Cornwall
Cornwall… Spielen da nicht diese schnulzigen Rosamunde Pilcher Filme, die meine Omi immer schaut?
Oh doch, ganz richtig! Genau diese idyllische und gleichzeitig beeindruckende Szenerie ist es, was Cornwall nicht nur als Reiseziel, sondern auch als Surfdestination einzigartig macht.
Malerische Fischerdörfchen mit alten verwitterten Steinhäusern, wilde Moorlandschaften, bunte Gärten voller subtropischer Pflanzen, mittelalterliche Burgen und Ruinen neben noblen Herrenhäusern – die cornische Halbinsel bietet ein abwechslungsreiches Kontrastprogramm aus endlos viel Natur, einer langen und spannenden Geschichte und einem unverwechselbar entspannten Küsten und Surfer Lifestyle.
Saftig grasgrüne Wiesen treffen hier auf eine knapp 500 Kilometer lange Küstenlinie, an der sich traumhafte, weiße Sandstrände mit schroffen, graubraunen Steilklippen abwechseln. Mancherorts kommt die cornische Vegetation der neuseeländischen verblüffend nahe. Nur die kleineren Schafherden verraten, dass man sich nicht am anderen Ende der Welt befindet ?
Egal welche Wind- und Swellrichtung im Forecast angesagt wird, irgendwo auf der cornischen Halbinsel lässt sich so gut wie immer ein Surfspot ausfindig machen, an dem die Bedingungen genau richtig sind.
Das Schöne an Cornwall ist, dass zwischen den vielen Surfspots in Cornwall viele einer Surfspots entsprechend nicht allzu weit entfernt liegen häufig nur ein Katzensprung liegt. Ohne viel Aufwand können verschiedene Spots im Norden und Süden gecheckt werden, bevor man sich entscheidet, wo man sich ins klare und erfrischende Salzwasser stürzt.
Die unzähligen Strände entlang der Nord- und Südküste Cornwalls beheimaten hauptsächlich Beachbreaks. Spannend hierbei ist, dass diese nicht wie so oft „dumpy“ Close-outs mit sich bringen sondern sauber brechen und somit Surfern jeglicher Level Spaß garantieren. Ein weiterer Pluspunkt:
Die (meisten) Locals sind freundlich und hilfsbereit und freuen sich dir wertvolle Surftipps weitergeben zu können.
An dieser Stelle machen wir euch mit DEM Surfspot Englands bekannt

Fistral Beach
Nur 5 Gehminuten vom Stadtzentrum von Newquay entfernt befindet sich Fistral Beach, der wohl der berühmteste Surfspot Englands. Es überrascht daher kaum, dass dieser gerade in den Sommermonaten, unglaublich voll wird. Der knapp einen Kilometer lange Sandstrand bietet eine perfekte Beachbreak für alle Surflevels. Perfekt für diesen Spot ist Swell aus Norden bzw. Nordwesten mit Wind aus Südost. Der Swell am nördlichen Ende des Strandes ist konsistenter und bricht vor allem rechts. Der südliche Strandabschnitt mit vielen Felsen, liegt windgeschützter und bietet hauptsächlich linke Wellen.
Insider-Tipp: Und was macht man nach einer super anstrengenden Surf-Session in Cornwall?
Man wärmt sich auf bei einem Cornish Cream Tea, einer Tasse Schwarztee in Kombination mit einem Scone, also einem süßen Brötchen, dazu gibt es ein Schälchen Marmelade und Clotted Cream, was in Deutschland Rahm entspricht.
Cheers love!