Surffotografie Gerade wurde die perfekte Welle gesurft, du bist einfach nur stoked von dem unbeschreiblichen Gefühl das du gerade erlebt hast. Ob es nun eine Barrel oder einfach nur die perfekte Longboardwelle war, wie schön wäre es denn, wenn dieser Moment für die Ewigkeit festgehalten wird. Doch gerade bei Fotografien, auf denen Bewegungen festgehalten werden, reicht die übliche kleine Handy- oder Digitalkamera meistens nicht mehr aus. Und da kommt sie ins Spiel, die gute Spiegelreflexkamera! Jeder der so eine Kamera besitzt, wird sich an die Zeiten zurückerinnern, als das Ganze noch Neuland war. Viele verschiedene Werte können hier eingestellt werden, einfach nur drauf los knipsen wie bei der Handy Kamera kann funktionieren – muss aber nicht.
Deswegen ist der erste wichtige Punkt für gelungene (Surf-) Fotos: Kenne deine Kamera. Setze dich mit der Kamera auseinander, spiele mit den verschiedenen Einstellungen rum, um genau zu wissen welche Knöpfe du bei welchen Lichtverhältnissen etc. drücken musst. Knipse zu Beginn einfach drauf los, um die verschiedenen Einstellungen kennen zu lernen. Setze dich mit der Blende, dem Iso-Wert und der Verschlusszeit – oder auch Belichtungszeit genannt – auseinander. Selbst wenn es zu Beginn viele Informationen und viel zu lernen gibt, hier hilft oft ausprobieren.
Es gibt also einige grundlegenden Sachen, die man bei Surffotos beachten muss. Neben der Wahl der Kamera, den Einstellungen und den verschiedenen Objektiven ist es aber primär wichtig, einen guten Blick für das Motiv zu haben. So sollte man eine Grundahnung vom Surfen haben, wenn man Surffotos machen möchte. Denn wer sich mit dem, was er fotografiert auseinandersetzt und sich bestenfalls damit identifiziert, hat ein besseres Gespür, für das perfekte Foto / den perfekten Schuss. Wer sich außerdem mit der Umgebung auseinander setzt kann die die Landschaft rund um Welle und Surfer auch noch mit in ein stimmiges Bild einbauen.

Bei diesem Foto liegt der Fokus zwar auf dem Surfer im Mittelpunkt und somit auf der Surffotografie, aber auch die Landschaft als Hintergrund wird integriert

Deswegen heißt die nächste wichtige Sache: Schule dein Auge! Was möchtest du auf dem Surffoto festhalten? Soll es einen Hinter- und Vordergrund geben oder sollen die Emotionen des Surfers in der Welle gezeigt werden? Schau dir den Spot genau an, finde den besten Winkel für die Fotos, und finde heraus was du bei deinen Surffotos zeigen möchtest! Auch die Welle ist ein wichtiger Bestandteil des Surffotos, denn je spektakulärer sie ist, desto emotionaler kann ein Surffoto werden. Selbst wenn der Surfer nur winzig klein zu sehen ist – wie beispielsweise an bekannten Big-Wave Spots wie Nazaré – sind die Impressionen, die vermittelt werden umso ausdrucksstärker. Fotos von radikalen Manövern und Turns, die in die Kategorie Sportfotografie fallen, können also auch mit Landschaftsfotografie verbunden werden.

Hier soll der Fokus nicht auf der Größe der Welle sondern auf der Barrel liegen. Dabei wird der Surfer in Nahaufnahme gezeigt. Von Land aus sind solche Aufnahmen eher selten möglich, hier wird auf wasserfeste Kameragehäuse, oder Actionsportcams wie GoPro zurückgegriffen

Der Fokus bei diesem Bild liegt auf der Sportfotografie. Es werden radikale Manöver mit der Kamera festgehalten. Je nachdem aus welcher Perspektive das Foto gemacht wird, kann das Manöver mehr oder weniger radikal und emotional festgehalten werden

Wichtige Einstellungen an der Kamera bei Surffotografien

Natürlich gibt es viele verschiedene Einstellungen bei einer Kamera, jedoch sind es drei Zahlenwerte, die wichtig für Surffotografien sind. Das sind der Iso-Wert, Belichtungszeit und Blende. Außerdem ist es bei der Sportfotografie hilfreich auf den Autofokus des Objektivs zurückzugreifen. Denn der lohnt sich sehr bei Surffotos, da man beim manuellen Fokussieren der Bewegung des Surfers oftmals nicht hinterherkommt. Aber Achtung: Autofokus ist nicht gleich Automatikmodus! Lasst den lieber weg, denn dafür kann die Kamera einfach zu viel. Auf die Blendenautomatik oder den manuellen Modus zurückzugreifen lohnt sich auf jeden Fall. Bei Canon Kameras ist das zum Beispiel der TV Modus.

Die Blende

Die Blende regelt quasi die Öffnung des Objektivs und somit die Menge an Licht, die auf den Bildsensor fällt. Durch die richtige Einstellung der Blende wird sichergestellt, dass das Foto richtig belichtet ist. Außerdem ist die Blende für die Schärfentiefe des Fotos verantwortlich. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto weniger Schärfentiefe, je geringer die Öffnung der Blende, desto mehr Schärfentiefe hat das Foto. Wichtig für die Einstellungen an der Kamera: Bei einem großen Blendenwert ist die Blendenöffnung kleiner und es kommt weniger licht hindurch Weil das aber doch sehr komplex ist, gibt es zum Glück den Modus Blendenautomatik. Hier wird der sogenannte f-Wert, der die Blendenöffnung angibt, von der Kamera automatisch eingestellt. Das ist für Surffotos vollkommen ausreichend, wenn man die Belichtungs- bzw. Verschlusszeit und den Iso-Wert vorgibt.

Die Verschluss- bzw Belichtungszeit

  Scharfe Fotos sind immer gewünscht und besonders bei Sportfotos ist es schön, die Emotionen und Bewegungen der Surfer genau zu sehen. Deswegen braucht man bei dieser Art der Fotos eine sehr kurze Belichtungszeit. Das hängt natürlich auch immer von den schon vorhandenen Lichtverhältnissen ab. Bei der Belichtungszeit wird eingestellt, wie lange das Licht auf den Sensor fällt. Eine genaue Vorgabe ist hier wichtig, um eine korrekte Belichtung zu erreichen. Jedoch: je länger die Belichtungszeit gewählt wird, desto unschärfer kann das Foto werden. Die Verschlusszeit sollte also unbedingt manuell eingestellt werden. Die Blende kann automatisch verwendet werden.

Der Iso-Wert

Als letzten (vorerst) wichtigen Wert schauen wir uns den Iso-Wert an. Bei schlechten Lichtverhältnissen kann mit dem Iso-Wert die Lichtempfindlichkeit eingestellt werden. Bei Situationen mit guten Lichtverhältnissen brauchen wir nur einen ganz geringen Iso wert, wenn das Licht aber schlechter wird, kann man den Iso Wert, also die Lichtempfindlichkeit erhöhen und das Bild wird heller. Dadurch erhöht sich aber auch wieder das Rauschen auf dem Bild. Das bedeutet, dass die Bildqualität bei kleineren Iso-Werten im Allgemeinen deutlich deutlich besser ist. Natürlich hängt das aber auch wieder von der Kamera ab, mit teureren und technisch moderneren Modellen, kann auch der Iso-Wert stärker verändert werden, ohne dass viel Rauschen im Bild entsteht.

Fassen wir also zusammen: Für Sport- bzw. Surffotos stellen wir unsere Kamera auf Blendenautomatik und lassen die Kamera die Menge des Lichts, die auf das Objektiv fällt selber regeln. Wie lange das Licht einfällt regeln wir mit der Verschlusszeit – eine kurze Verschlusszeit führt zu schärferen Fotos. Und an regnerischen und grauen Surftagen setzten wir uns zusätzlich noch etwas mehr mit dem Iso-Wert auseinander.