Batik clean green und selbstgemacht

Batik – clean green und selbstgemacht

Der farbenfrohe Trend ist längst Streetstyle tauglich, das Hippie Image ist er schon lange los und hat sich als Print auf coole Statement Pieces geschlichen. The Tie Dye is high! Freshe Surfer tragen jetzt Batik und zwar clean green und selbstgemacht. Wir lieben Batik vor allem weil der Style ordentlich Beach Vibes versprüht und noch mehr wenn er natürlich, nachhaltig und selbstgemacht ist. Damit verhelfen wir nicht nur ausgewaschenen Shirts zu neuer Strahlkraft, sondern können genauso Stofftaschen, Caps oder Hosen pimpen. Erlaubt ist was Spaß macht. Für Tie Dye Anfänger haben wir hier einen kleinen Guide zusammengestellt mit dem ihr eure Küche an einem gemütlichen Nachmittag zu Hause ruck zuck in euer eigenes Farblabor und kleines Design Studio verwandelt. Danach seid ihr ready mehr Farben und Techniken auszutesten. Dabei verwenden wir keine Chemie und keine künstlichen Farben. Alle Zutaten sind komplett natürlich und wahrscheinlich sogar schon in eurem Vorratsschrank zu finden. Ready? An die Farben! Go!

Clean green und selbstgemachtes Batik-Shirt

Clean green und selbstgemachtes Batik-Shirt

Farben – clean green und selbstgemacht

Nein, wenn wir von natürlichen, nachhaltigen und selbstgemachten Farben sprechen meinen wir nicht ausschließlich blasse Erdtöne die zwischen Grün-, Braun und Grau-Schattierungen verschwimmen. Wir wollen lebendige, leuchtende Töne, die unser Batik-Projekt zum Farb-Festival machen, ohne dabei das Wasser, unsere Umwelt, die Kleidung und damit unsere Haut mit Chemie und Schadstoffen zu belasten. Wir haben uns entschieden Rote Bete für Rosa, Zwiebelschalen für Orange und Kurkuma für einen satten Gelbton zu benutzen. Allerdings ist noch viel mehr und fast alles möglich. Alle die also selber mixen und matchen möchten, können sich hier aus der Color-Trickkiste bedienen:

  • Kaffeesatz & Tee ergibt Braun
  • Erdbeeren & Kirschen ergeben Pink
  • Rosen ergeben Rosa
  • Lavendel ergibt zartes Lila
  • Rotkohl ergibt Blau allerdings mit Lilastich
  • Hyazinthenblüten ergeben ein sattes Blau
  • Rüben ergeben dunkles Rot
  • Iriswurzeln ergeben  Grau / Schwarz)
  • Artischocken ergeben  Grün
  • Sellerieblätter helles Gelb
  • Blaubeeren & Brombeeren ergeben sattes Purpur
  • Rote Hibiskusblüte leuchtendes Rot

STEP 1: die Farben mixen

Das Tie-Dye-Selbstmacht-Rezept ist super simpel, nur braucht man etwas Zeit dafür: Jeweils 1 Teil Farbstoff zu 2 Teilen Wasser ergeben das richtige Verhältnis für kräftige Farben. Also jeweils doppelt so viel Wasser wie Farbstoff in einen Topf geben, dann nur noch zum Köcheln bringen und fertig. Der Mix muss für eine Stunde auf dem Herd stehen und vor sich hin blubbern. Ihr habt also Zeit für ein kleines Workout, ein bis zwei Folgen eurer Lieblingsserie, ihr könnt euren Take Off üben, eure Surf Buddies anrufen, den nächsten Surf Trip planen oder schon mal die Shirts (und sonstigen Stoffe) vorbereiten, die ihr bearbeiten wollt. Nach dem Kochen die Farben nur noch absieben und entweder in Gläser oder Schüsseln füllen, die ihr später zum Färben benutzen wollt. Für unsere clean green und selbstgemacht Batik-Shirts haben wir ca. 1 Tasse Rote Bete in 2 Tassen Wasser, 1/2 Tasse Zwiebelschalen in 1 Tasse Wasser und 3 Esslöffel Kurkuma in 2 Tassen Wasser aufgelöst und gekocht, während wir an diesem Blogbeitrag tippen konnten.

Batik-Base – clean green und selbstgemacht

Es wird Zeit für Tie-before-Dye! Damit später schöne Muster auf den gefärbten Stoffen entstehen müssen wir sie erst zu kompakten Päckchen schnüren. Dafür gibt es viele verschiedene Möglichkeiten und wieder gilt: Erlaubt ist was Spaß macht. Ihr könnt den Stoff, wickeln, knoten, drehen, abbinden, zusammenknüllen – alles geht.

Grundsätzlich gilt umso enger der Stoff abgeschnürt ist, desto mehr wird später der Kontrast der Farbe zu sehen sein.

Wir haben uns entschieden Garn aus Naturfasern zu benutzen, um aus unseren Fresh-Shirts kleine Pakete zu binden. Dabei haben wir an jedem unterschiedliche Muster getestet.
Ein Beispiel: Das Shirt auf den Boden legen. Den Stoff in der Mitte mit den Fingerspitzen greifen und spiralförmig eindrehen. Dann das Spiral-Wirbel-Paket mit Schnüren fixieren. Umso enger desto stärker der Kontrast im Muster!
Die anderen Shirts haben wir ineinander verzwirbelt, oder gewickelt oder ganz ohne Schnüre einfach nur geknotet.

STEP 2: den Stoff vorbereiten

Zunächst sollte der Stoff sauber und trocken sein. Dann könnt ihr euch daran austoben, drehen, knoten und zwirbeln wie es euch gefällt. Zum Fixieren eurer Tie-Technik könnt ihr Gummibänder, Haargummis, Garn oder Fäden benutzen. Wenn ihr mit dem Wickeln, Knoten und Schnüren fertig seid, stellt noch einmal sicher, dass die Bänder oder Gummis sich nicht lösen oder abrutschen können. Dann geht’s zurück in die Hexenküche wo mittlerweile eure Farbe schon fertig sein sollte. Damit diese später im Stoff bleibt und sich nicht sofort wieder auswäscht müssen wir diesen vorher noch behandeln. Wenn ihr mit Gemüse, Pflanzen oder Gewürz basierten Farben arbeitet, macht ihr das mit Essig: In einem Verhältnis von 1 zu 4 etwas Essig mit Wasser mischen (also 1 Tasse Essig mit 4 Tassen Wasser usw.) und zum Kochen bringen. Dann den Stoff darin für eine Stunde köcheln und ziehen lassen. Solltet ihr Farbe aus Beeren gemacht haben, dann löst ihr 1 EL Salz in 4 Tassen Wasser auf und kocht den Stoff darin aus. Wir haben 2 Tassen Essig mit 8 Tassen Wasser gemixt und die Shirts damit behandelt.

Beach Style – clean green und selbstgemacht

Nach Tie kommt Dye! Wir sind auf der Zielgeraden und angekommen beim Part der am meisten Spaß macht. Denn jetzt wird endlich gefärbt. Wenn die Shirts aus ihrem Essig (oder Salz)-Bad kommen sind sie zwar noch Farblos aber trotzdem ziemlich hot. Also bitte Vorsicht und einen Augenblick Geduld bewahren, um sie abkühlen zu lassen. Aber abgesehen davon sind euch keine Grenzen gesetzt, denn auch zum Abschluss gilt immer noch: Erlaubt ist was Spaß macht. Ihr könnt euren Stoff komplett in der Farbe versenken, nur eine Hälfte eintauchen, aber auch eine oder mehrere Farben auf einem Stück verwenden. Ihr könnt die Stoffe in der Farbe ziehen lassen oder umgekehrt die Farbe auf die Stoffe sprühen oder träufeln. Um so länger ihr die Textilien in der Farbe lasst desto mehr zieht sich diese durch die Fasern. Gerade bei Naturfarben könnt ihr eure Teile aber ruhig länger in der Farbe liegen lassen.

Wir haben einige unserer Shirts schon nach einer Stunde aus dem Farb-Glas geholt und andere darin übernachten lassen. Manche waren tief in der Farbflüssigkeit versenkt, andere hingen mit einem Ende in dem einen und mit dem anderen Ende in dem zweiten Glas. Dadurch haben wir am Ende ganz unterschiedliche Styles bekommen.

STEP 2: Färben, stylen, experimentieren

Den vorgekochten Stoff kurz auspressen, sodass nicht überschüssiges Wasser darin hängen bleibt, und ihn dann mit der gewünschten Farbe behandeln. Das bedeutet, ihn in Farbe tauchen, ihn mit Farbe beträufeln oder besprühen. Damit die Farbe einziehen kann, sollte der Stoff mindestens für 30 Minuten in der Farbe liegen oder besprüht noch in dem geschnürten Paket bleiben. Experimentierfreudige können ihn auch über Nacht ruhen lassen. Dann aber raus damit. Wenn ihr die Stoffe aus der Farbe holt löst unbedingt noch das überschüssige Farb-Wasser daraus, am besten indem ihr das Paket unter kaltem Wasser auspresst. Dann nur noch die Schnüre oder Gummis lösen und zum trocken aufhängen. Wer mit mehreren Farben experimentieren möchte, kann den trockenen Stoff danach nochmal schnüren und nochmal behandeln oder auch das Päckchen trocknen lassen und anschließend nochmals färben.

Das Schöne am Batik-Style ist, dass jedes selbst geschnürte Stückchen Stoff zu einem kleinen Überraschungspaket wird. Selbst, wenn wir zwei Shirts mit der gleichen Wickeltechnik festknoten und der gleichen Farbe behandeln kommen am Ende zwei verschiedene Muster  mit unterschiedlicher Farbintensität dabei raus.