Beim Durchstöbern eines Surfmagazins sind wir auf die tolle Künstlerin und Surferin Lizzy gestoßen. So beeindruckt von ihren tollen Zeichnungen suchten wir den Kontakt zu ihr und sie nahm sich Zeit ein kleines Interview mit uns zu führen.
Was für Lizzy die Kunst und das Surfen bedeutet und wie sie überhaupt dazu kam, erfahrt ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
Wer bist du? Stell dich doch mal vor.
Mein Name ist Lizzy, ich bin eine portugiesische Surferin und lebe nahe am Strand in Peniche. Obwohl ich in Paris, Frankreich geboren bin, wuchsen meine Zwillingsschwester und ich in einer kleinen Stadt im Zentrum Portugals auf. Wir sind zwischen Tieren und Natur aufgewachsen, warum ich auch eine Starke Bindung dazu habe. Als ich das erste Mal mit 14 Jahren jemanden im Fernseher surfen sehen hab, konnte ich sofort meine Zukunft auf diesem Bildschirm sehen. So habe ich Geld für mein erstes Surfboard gespart, und ein Jahr nach meiner Erkenntnis paddelte ich raus ins Line-Up.
Wie begann die Geschichte mit deiner tollen Kunst?
Kunsthandwerk war schon immer ein Teil meines Lebens. Solange ich denken kann, was es schon immer der beste Weg um mich selbst auszudrücken. Nachdem ich studiert habe, packte mich wieder die Leidenschaft und ich begann meine Zeichnungen und Kreationen bei Facebook zu posten. Nachdem ich darauf richtig gutes Feedback bekam, habe ich mich dazu entschieden einen Online Shop zu eröffnen, sodass jeder an meiner Kunst teilhaben kann.
Wie gehören Surfen und deine Kunst zusammen?
Surfen und Zeichnen kann für mich dasselbe sein – mein Inneres zu leiten oder sich zu ergänzen, da ich nur zeichnen kann, wenn ich im Reinen mit mir selbst bin und gern etwas teilen möchte. Das passiert meist nach einer Surfsession. Wenn ich keine Surferin wäre, würde ich mich selbst nicht so gut kennen wie ich es tue und könnte zur Welt nichts beitragen. Surfen war mein Antrieb zu wachsen und mich letztendlich zur Künstlerin machte.
Seit wann surfst du und was bedeutet Surfen für dich?
Ich habe mit 15 Jahren angefangen zu surfen, nachdem ich ein Jahr lang Geld zusammen gespart habe, um mir ein Surfboard zu kaufen. Surferin zu werden, war meine erste Lebensentscheidung und mein größter Wendepunkt im Leben. Manchmal sage ich aus Spaß, dass ich erst lebe seitdem ich surfe. Es war meine erste, wirklich eigene Errungenschaft. Zur selben Zeit wurde ich Vegetarierin und plötzlich füllte sich mein Leben mit Bedeutsamkeit und Reinheit.
Welches Konzept versteckt sich hinter deiner Kunst?
Um zeichnen zu können, muss ich von irgendetwas inspiriert sein. Für mich ist es wie eine Therapie, und ein Weg am besten meine Energie frei zulassen. Im ganz Inneren habe ich manchmal das Gefühl etwas ausdrücken zu müssen, was ich so leicht nicht in Worte fassen kann. So lasse ich mich davon treiben – was mein Verstand als “schön” ansieht – auf Papier zu bringen und neue Illustrationen zu kreieren, die für mich das “Schöne” symbolisieren. Das können Farben sein, Strukturen der Natur, verschiedener Stoff oder ein Foto… Und das Gefühl, um die Energie zu übertragen kann jede sein – eine Surfsession, ein Spaziergang am Strand oder das Gefühl nachdem du einen Film geschaut hast.
Was möchtest du Menschen in deiner Kunst sehen und fühlen lassen?
Wenn ich zeichne, möchte ich keine Erwartungen von jemandem erfüllen oder die verschiedenen Geschmäcker zufrieden stellen. Wenn ich zeichne, muss ich meine Energie loswerden, mit einer Nachricht an mich. Für mich ist es gewöhnlich, dass ich am Ende einer Kollektion meine Emotion und Energie identifizieren kann, die mich inspiriert hat. Meine Spur ist wie schmaler Grad zwischen einer inneren Stimme und meiner materiellen Wirklichkeit. Ich habe wirklich viel über mich selbst gelernt mit meinen Illustrationen und bin froh, dass andere Leute das sehen und auch eine Message daraus ziehen können. Aber zu Beginn sind meine Zeichnungen immer erst meine eigene Offenbarung und Enthüllung. Natürlich bin ich sehr dankbar, wenn meine Kunst auf andere Menschen genau so wirkt.
War die Kunst schon immer dein Traum?
Mein Traum war es schon immer frei zu sein und das zu machen, was ich will. Und das was ich will, ändert sich mit der Zeit und meiner Entwicklung. Um ehrlich zu sein habe ich in meinem Leben nichts geplant. Ich kann das nicht. Alles ist einfach so passiert. So genieße ich einfach jeden Tag mein Leben und mache das, worauf ich gerade und in naher Zukunft Lust habe. Mein einziges Ziel ist es genügend Geld zu verdienen, um jedes Jahr mindestens zwei Monate reisen zu können, um verschiedene Ort und Wirklichkeiten auf der Welt kennen zulernen. Reisen gibt mir eine neue Perspektive von mir selbst und ermöglicht es mir auf meinem Trip andere Leben zu leben und Erfahrungen zu sammeln. Dieser Reiz lässt mich weiter entwickeln, als das was ich sein möchte.
Hast du Idole oder Ideale, die deine Kunst inspirieren?
Ich habe ein paar Vorbilder, dich mich als Menschen auf meinem Weg inspirieren. Ich mag es gern über Religionen und deren Schöpfer, die orientalische Philosophie und die Zazen Praxis zu lesen. Die Liebe, Denkweisen und Taten all dieser besonderen Menschen inspirieren mich. Und natürlich inspirieren mich auch meine Lieblingscharaktere meiner Kindheit – Indiana Jones und Pocahontas.
Wie würdest du deine Kunst beschreiben?
Ich mag es meine Kunst “soul and surf” zu nennen – eine Mischung aus etwas was ich schön finde und meinen Emotionen. Ein Ruf nach Freiheit und Ehrlichkeit zu den wirklichen Dingen. Ein Mix eines glaubwürdigen Soul Surfern mit freiem, lebendigen Geiste und böhmischen Symbolismus.
Hast du mit deiner Kunst Pläne für die Zukunft?
Ich würde gern die Welt zeichnen. Ich möchte mehr reisen, um die verschiedenen Welten die ich kennen lerne auf Papier zu bringen. Das muss natürlich nicht alles mit Surfen zu tun haben.