Die 243 Kilometer lange Great Ocean Road in Victoria, dem Südosten Australiens, ist wohl eine der traumhaftesten Küstenstraßen weltweit. Sie schlängelt sich entlang des wilden und windumtosten Antarktischen Ozeans, führt durch frisch duftende Eukalyptuswälder, vorbei an entspannten Küstenstädtchen, endlos langen Sandstränden und schroffen Steilklippen. 90 Minuten südlich von Melbournes Stadtzentrum in der überschaubaren Ortschaft Torquay beginnt die Great Ocean Road und endet unzählige atemberaubende Ausblicke und Erlebnisse weiter westlich in Warnambool.

Torquay wird nachgesagt die Keimzelle der australischen Surfszene zu sein. Den unzähligen Surfshops und -outlets nach zu urteilen, ist an dieser Behauptung durchaus etwas Wahres. ‘You name it, you find it’ – in Torquay sind jegliche große Surf Brands mit riesigen Shops innerhalb weniger Quadratkilometer vertreten. Obwohl die Preise hier zwar selbst für australische Verhältnisse ziemlich hoch sind, ist dieses Städtchen mit seinen einzigartigen Surf Vibes definitiv den ersten Zwischenstopp auf eurem Roadtrip entlang der Great Ocean Road wert. Lasst es euch nicht entgehen in einem der Outlets noch einige Schnäppchen abzugreifen und euch mit Bikini, Boardshorts und Co. auszustatten, bevor euer Surf Roadtrip entlang der Great Ocean Road dann richtig losgeht!
Wie ihr euch am besten auf euren perfekten Roadtrip vorbereitet, könnt ihr hier nochmal schnell nachlesen und nachschauen ;)

 

Das Allerwichtigste: Bitte vergesst nicht, dass ihr in Australien unterwegs seid, wo alles etwas down under läuft!

Auf den Straßen wird hier, wie übrigens in vielen Teilen unserer schönen Welt, auf der linken Straßenseite gefahren und das Lenkrad befindet sich in eurem Mietwagen, nicht wie ihr es wahrscheinlich gewohnt seid links, sondern rechts. Aber keine Sorge, dank zahlreicher wertvoller Straßenschilder, denen ihr entlang der Great Ocean Road ständig begegnet, wird euch das immer wieder ins Gedächtnis gerufen ;)

Die Great Ocean Road zählt zu one of the world’s great scenic routes. Jährlich begeben sich mehrere Millionen Besucher aus aller Welt entlang dieser einzigartigen Küstenlinie auf Entdeckungstour. Viele von ihnen sind im Rahmen geführter Bustouren unterwegs, die die gesamte Strecke innerhalb von ein paar Stunden abklappern.

Um jedoch die wahre Schönheit der Great Ocean Road kennenzulernen, empfiehlt es sich ausreichend Zeit im Gepäck zu haben und sich selbst auf den Weg zu machen.

Hinter jeder Kurve verbirgt sich nämlich ein einzigartiges Highlight!

Eine kleine Gallerie, was es so alles zu entdecken gibt…

EINE KLEINE GESCHICHTSSTUNDE ÜBER DIE ENTSTEHUNG DER GREAT OCEAN ROAD

Wer hätte vor über einem Jahrhundert gedacht, dass die Great Ocean Road künftig einmal zu einer der bekanntesten Touristenattraktionen Australiens werden würde? Mit Sicherheit niemand, wenn man sich den Hintergrund dieser atemberaubenden Küstenstraße einmal genauer anschaut. Dieser ist nämlich trauriger, als man ihn im ersten Moment vermuten würde!

Bereits lange vor dem Bau der Straße ließen sich erste Siedler entlang der Küste der heutigen Touristenroute nieder. Jahrelang gab es zwischen den einzelnen Fischerdörfern keinerlei Landwege, sodass sie nur per Schiff oder Boot erreichbar waren. Starke Strömungen und kräftiger Swell entlang der Südostküste Down Unders sorgten für unzählige Unfälle bei der Anfahrt der kleinen Häfen. Bis heute liegen noch immer zahlreiche Schiffswracks vor der Küste der Great Ocean Road, die nicht umsonst auch den Namen Shipwreck Coast trägt. Um einen sicheren Transportweg zu schaffen, wurden Anfang des 20.Jahrhunderts erste Planungen für einen möglichen Verlauf der neuen Verbindungsstraße an Land gemacht. 1919 begannen 3000 heimgekehrte, arbeitslose Soldaten im Andenken an ihre gefallenen Kameraden mit dem Bau der heute legendären Panoramastraße, die aufgrund der geologischen und geografischen Gegebenheiten erst 13 Jahre später fertig gestellt wurde.

 

Im Grunde genommen ist die Great Ocean Road also nichts anderes, als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, um Soldaten die aus dem Ersten Weltkrieg zurückkamen zu beschäftigen und von ihren traumatisierenden Erlebnissen abzulenken. Das Kriegerdenkmal, der Memorial Arch bei Eastern View, sechs Kilometer westlich von Aireys Inlet erinnert heute noch an den Hintergrund.

6 TOP SURFSPOTS ENTLANG DER GREAT OCEAN ROAD

BELLS BEACH

Wer träumt denn nicht davon einmal da surfen zu gehen, wo sich alle Stars der Surfszene in die Wellen stürzen? Bells Beach ist dafür der Place to be! Jedes Jahr im März und April findet hier die Rip Curl Pro Surfing Competition statt. Als ältester Surf-Wettbewerb Australiens ist dieser Titel innerhalb der World Championship Tour (WCT) unter Surf Pros unheimlich begehrt. Torquay bietet mit The Bowl und Rincon zwei weltberühmte rechte Wellen, die sich vor allem im Frühling und Herbst von ihrer besten Seite zeigen. Perfekt laufen sie an Tagen mit Swell aus Süden und Wind aus Nordwesten.

WINKIPOP

Nur einige Kilometer südlich von Bells Beach unmittelbar außerhalb von Jan Juc befindet sich direkt ein weiterer Top Surfspot mit lustig klingendem Namen: Winkipop ist ein Reefbreak, der nur erfahrenen Surfern zu empfehlen ist. Es wird gemunkelt, dass dieser Spot zu einer der besten Right Hander weltweit zählt und sogar noch legendärer sein soll als seine große Schwester Bells Beach! Kommt der Wind bei höheren Tiden aus Nordwesten mit einer Wellengröße zwischen 2 und 2,5 Metern, sind Winkipops Breaks nicht nur verdammt schnell und hollow, sondern bilden unendlich lange Barrels direkt über dem flachen Riff.

FAIRHAVEN BEACH

Mit seinen sechs Kilometern Länge ist Fairhaven Beach der längste Sandstrand entlang der Great Ocean Road. Dieser hervorragende Beach Break produziert beständige Wellen mit einer durchschnittlichen Größe von 1,5 Metern und bietet zudem ein großartiges Panorama. Der direkte Blick auf die Klippen und den auffällig rot-weißen Leuchtturm von Aireys Inlet, macht das Surferlebnis am Fairhaven Beach absolut einzigartig. An großen Tagen ist hier jedoch Vorsicht geboten, denn die Wellen an diesem Surfspot sind kräftiger als man vermutet und nichts für Surfer mit schwachem Gemüt. 

LORNE POINT

Lorne kann wohl am besten als das Byron Bay Victorias beschrieben werden!
In dem entspannten Küstenstädtchen mit einer feinen Mischung an Surfer und Künstler Flair, befinden sich entlang der Hauptstraße (Mountjoy Parade) eine Reihe an lokalen Surfshops, kleinen, schnuckeligen Boutiquen und Secondhand-Shops. Egal, ob man etwas auf dem Lorne Pier umher schlendert und den Anglern beim Fischen zusieht, von einem der gemütlichen Cafés aus beobachtet, wie die Wellen in die Bucht rollen oder man selbst mit dem Surfbrett ins Wasser springt – Lorne ist während eines Roadtrips entlang der Great Ocean Road definitiv ein Zwischenstopp wert! Lorne Point liegt innerhalb der Loutit Bay und läuft als lange, rechte Welle entlang der Point Break besonders an Tagen mit starkem Wind aus Südwesten. Hier gilt grundsätzlich: Je niedriger der Wasserstand, desto besser :) Der Spot ist für Beginner und Intermediates gleichermaßen geeignet. Vor allem in den Sommermonaten kann er genau aus diesem Grund jedoch ziemlich crowded sein. 

JOHANNA POINT

Fährt man die Great Ocean Road weiter entlang in Richtung Westen, kommt man an unzähligen traumhaften Surfspots vorbei. 35 Kilometer westlich von Apollo Bay und nahe des spektakulären Cape Otway , ist der sensationelle Johanna Beach zu Hause. Eine Nacht auf dem Campingplatz direkt am Strand sollte man sich während eines Surftrips im Südwesten Victorias aber auf keinen Fall entgehen lassen! Hier wacht man morgens inmitten der wilden Natur Australiens auf und stolpert direkt aus dem Zelt in die Wellen. Was gibt es denn Schöneres als seinen Tag in einer Barrel zu beginnen? Dieser Spot bietet traumhafte linke und rechte Reef und Point Breaks auf Weltklasse-Niveau.

GIBSON STEPS

Einer der landschaftlich spektakulärsten Surfspots in Down Under sind die langen und kräftigen Wellen der Beach und Reef Breaks entlang der sogenannten Gibson Steps. Nur einen Katzensprung von den Zwölf Aposteln und somit von einer der Hauptattraktionen entlang der Great Ocean Road entfernt, bietet dieser Surfspot sowohl linke als auch rechte Wellen. Die senkrechten Kalksteinklippen, die den Surfspot umgeben und die Tatsache, dass an diesem Spot meist nur wenige Surfer im Wasser sind, machen das Surferlebnis hier zu etwas ganz Besonderem. Dass Gibson Steps alles andere als überlaufen ist, hat aber auch seinen Grund: Da es hier keine Lifeguards gibt der Spot doch relativ ab vom Schuss ist, sind dessen Wellen erfahrenen Surfern vorbehalten. 

Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte… Deshalb bekommt ihr in diesem kurzen Video zum Abschluss dieses Blogs ein Gefühl dafür, wie vielfältig die Great Ocean Road und deren Umgebung ist. Viel Spaß dabei!