Wer darüber nachdenkt, für längere Zeit ins Ausland zu gehen, ob nun zum Reisen oder zum Arbeiten muss sich früher oder später Gedanken über das passende Visum und eine Auslandskrankenversicherung machen. Gerade wir Surfer müssen zweiterem besondere Beachtung schenken, da nicht jede Versicherung Sportarten wie unsere abdecken und der heißgeliebte Surfurlaub durch eine Verletzung schnell getrübt werden kann, wenn der Arztbesuch nicht von der Versicherung übernommen wird und das kann auch schnell sehr teuer werden.

Das passende Visum finden…

…ist nicht immer sooo einfach. Damit du einen kleinen Überblick über die verschiedenen Arten bekommst und das richtige Visum schnell gefunden ist, haben wir hier eine kleine Auflistung:

Touristenvisum

Das Touristenvisum ist das klassische Visum für Touristen, die einfach nur Reisen wollen. Jedoch gibt es für bestimmte Länder auch unterschiedliche Bestimmungen. Reisen wir innerhalb der EU ist es für uns aus Deutschland ziemlich easy, da wir in jedes EU-Land mit unserem Personalausweis reisen können. Geht es allerdings etwas weiter weg, muss in den meisten Fällen ein Visum beantragt werden.

USA

ESTA: (Elektronisches System zur Beantragung der Einreisebewilligung) Ist eigentlich kein richtiges Visum, sondern eher eine Genehmigung, die vorab erteilt wird, um in die USA einzureisen oder zu durchqueren. Personen, die für das Visa freie Reisen (Visa Waiver Program) in Frage kommen, können demnach das Antrags-Formular ausfüllen. Es erleichtert der Behörde vor Einreise die Kontrolle der Personen. Was du zusätzlich noch brauchst ist selbstverständlich, wie bei allen Reisen außerhalb der EU, der Reisepass.

Arbeitsvisum: Hier wird nochmal nach verschiedenen Berufsgruppen unterschieden und nach Zeit des Arbeitsverhältnisses. In den meisten Fällen, muss der Arbeitgeber hier eine Petition beantragen und erst nach Genehmigung kann dann der eigentliche Antrag für das Arbeitsvisum gestellt werden.

Studenten-/ Praktikantenvisum: Bevor der Antrag gestellt werden kann muss eine Bestätigung der Universität oder des Arbeitgebers, bei dem das Praktikum absolviert werden soll, vorliegen.

Einwanderungsvisum: Auch als Greencard bekannt. Wenn du vorhast, in die USA auszuwandern. Wird von dem Generalkonsulat in Frankfurt ausgestellt, wenn es vorab von der Amerikanischen Behörde genehmigt wurde. Es ist der Traum vieler Nicht-US-Staatsbürger in den besitzt einer solchen Karte zu kommen. Mit der Greencard kann in der USA gelebt und gearbeitet werden und sogar nach drei bis fünf Jahren die Amerikanische Staatsbürgerschaft erworben werden, wenn man dann noch im Besitz dieser Karte ist.

Russland

Zwischen Russland und Deutschland besteht seit 2003 ein Abkommen, das die Einreise erleichtern soll.

Touristenvisum: Touristen brauchen eine Einladung des Russischen Reiseveranstalters, Hotel oder Hostel, der im Föderalen Touristenregister eingetragen ist. Damit kann dann insgesamt 30 Tage in Russland verbracht werden sowie insgesamt zweimal eingereist werden.

Transitvisum: Wer das Land nur zur Durchreise betritt, darf bis zu drei Tagen bleiben und es kann einmal verlängert werden.

Studentenvisum: Kann vor Ort bei der Zuständigen Innenbehörde beantragt werden. Es gilt immer für maximal ein Jahr und berechtigt zur mehrfachen Einreise.

Einwanderungsvisum: Als erstes wird die Einladung für einen Privatbesuch gebraucht, das für 90 Tage gilt. Für diese Einladung ist natürlich eine Kontaktperson in Russland Notwendig. Ob dies eine Privatperson oder ein Unternehmen ist, ist hierbei egal. Die Migrationsbehörde braucht die eingescannte Kopie des Reisepasses, wo auch die Einldung ausgestellt wird. Mit der Einladung muss dann zur russischen Botschaft gegangen werden um das Visum zu beantragen. Zunächst gilt man als Tourist und hat drei Monate Zeit bestimmte Anforderungen zu erfüllen, worauf es dann eine Aufenthaltsgenehmigung gibt, die auf ein Jahr befristet ist.

Zentral Amerika

Touristenvisum: Wer nach Panama, Costa Rica, Nicaragua oder in ein anderes Land in Central Amerika als Tourist einreist, bekommt am Flughafen ein Visum ausgestellt, mit dem man 90 Tage in einem dieser Länder verbringen kann. Reist man beispielsweise nach 89 Tagen von Panama nach Costa Rica beginnen in Costa Rica wieder 90 Tage Aufenthaltserlaubnis. Reist man ein Tag später wieder nach Panama beginnen auch hier wieder 90 Tage, die du dort verbringen kannst.

Einwanderungsvisum: Für die Genehmigung wird lediglich genügend Geld auf einem Bankkonto, das in dem Zielland eröffnet wurde (z.B. in Nicaragua) und es muss zusätzlich eine Arbeitsstelle gefunden, eine Immobilie gekauft  oder in irgendwas Investiert werden.

Kanada

Einwanderungsvisum: Um in Kanada dauerhaft Leben zu können braucht man einen „Permanent Residence Status“, der durch eine Aufenthaltsgenehmigung oder Arbeitserlaubnis erlangt werden kann. Diese Genehmigungen können durch folgende Möglichkeiten erhalten werden:

  • durch eine Familienzusammenführung
  • skilles worker class immigration (anhand eines Punktesystems wird ermittelt, wie hoch die „Auswanderungstauglichkeit“ ist)
  • durch Investition oder Unternehmensgründung
  • als Provincial nominee (einzelne Provizen haben eigene Regeln – hier wird wie bei der skilled worker class immigration vorgegangen)

 

eTA: Ist mit dem ESTA-Antrag für die Einreise in die USA vergleichbar. Der Aufenthalt darf sechs Monate nicht überschreiten und es darf nicht entgeltliche Arbeit verrichtet werden. Freiwilligenarbeit, jegliche unentgeltliche Arbeit, sowie Farmarbeit (für die Farmarbeit sind höchstens vier Wochen erlaubt)

Für Studienaufenthalte, die sechs Monate nicht überschreiten gilt ebenfalls das Touristenvisum, also die eTA-Genehmigung.

Studentenvisum: Wer länger als sechs Monate in Kanada studieren möchte braucht hierfür ein extra Studentenvisum. Dafür wird die Bestätigung der Universität oder Hochschule, sowie ein polizeiliches Führungszeugnis benötigt. Auch der Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel muss eingereicht werden.

Auch wenn weniger als sechs Monate in Kanada studiert werden sollte, kann trotzdem ein Studentenvisum beantragt werden. Sollte sich dann der Wunsch auf Verlängerung äußern, ist es wesentlich einfacher als mit dem Touristenvisum.

 

China

Touristenvisum: Wird im Visa Application Service Center in Hamburg, Berlin, München oder Frankfurt beantragt werden. Das Express Visum ist seit 2012 nicht mehr möglich. In der Regel darf man sich dann 30 Tage im Land aufhalten. Reist man während der 30 Tage nach Hongkong oder Macao, wird eine zweimalige Einreise benötigt, weil diese beiden Orte als Sonderverwaltungszone gelten und somit wie eine Einreise aus dem Ausland angesehen wird.

Bleibt man 24 Stunden an einem Ort, besteht eine Meldepflicht bei der lokalen Polizei. Diese wird vom Hotel übernommen, wenn man in einem übernachtet. Kommt man beispielsweise bei chinesischen Freunden unter, müssen die das übernehmen.

Eventuell muss ein Reiseplan bei der Regierung vorgelegt werden, inklusive Hotelreservierung, Einreisedatum, sowie Ausreisedatum und falls eine Rundreise geplant ist eine detaillierten Reiseplan.

Einwanderungsvisum bzw. Arbeitsvisum: An so ein Visum kommt man eigentlich nur, wenn man zuvor einen chinesischen Arbeitgeber gefunden hat. Mit dem Arbeitsvertrag, der sowohl auf Englisch als auch auf chinesisch vorliegen muss, dem Reisepass, der noch für mindestens sechs Monate gültig sein muss, einem Passbild, einem Gesundheitstest und einem polizeilichem überbeglaubigtem Führungszeugnis. Danach ist es möglich nach China zu reisen und dort hat man dann 30 Tage Zeit, einen weiteren Gesundheitstest durchführen zu lassen und alle notwendigen Behördengänge zu erledigen um dann den Aufenthaltstitel zu bekommen.

Wechselt ihr den Wohnort, müsst ihr euch auch hier innerhalb von 24 Stunden bei der örtlichen Polizei melden.

Die richtige (Langzeit-) Auslandskrankenversicherung finden

Wenn man reist, ist es immer gut eine Auslandskrankenversicherung zu haben. Macht man zusätzlich noch eine Sportart wie Surfen, bei der die Verletzungsrate ziemlich hoch ist, ist es noch besser. Aber Obacht! Nicht jede Auslandskrankenversicherung deckt solche Sportarten mit ab. Und auch das Arbeiten, sei es ein Praktikum, einfach nur leichtes Jobben oder die Freiwilligenarbeit ist nicht automatisch mitversichert.

Worauf muss ich achten?

Sind Sportarten mitversichert?

Ist Arbeiten abgedeckt?

Ist Heimaturlaub mit drin?

Ist eine Reiserücktrittsversicherung mit dabei?

Mögliche Versicherungen:

STA Travel

Preis pro Monat:  ab 34 Euro im Monat ohne Nordamerika, gegen Aufpreis auch mit Nordamerika

max. Laufzeit: 5 Jahre

Selbstbehalt: 50 Euro

Heimaturlaub: 6 Wochen im Jahr

Extras: Wird die Reise vorzeitig beendet, bekommt man den Restbetrag zurück, der Preis steigt ab dem zweiten Reisejahr, ab dem siebten Monat sind 14 Tage Nordamerika (im günstigen Tarif mitversichert), alle Sportarten eingeschlossen, Arbeiten ist mitversichert

Hanse Merkur

Preis pro Monat: 89 Euro ohne Nordamerika, gegen Aufpreis auch mit Nordamerika

max. Laufzeit: 5 Jahre

Selbstbehalt: 25 Euro

Heimaturlaub: 6 Wochen im Jahr

Extras: Surfen eingeschlossen, Arbeiten ist mitversichert

ADAC

Preis pro Monat: ab 21 Euro im Monat

max. Laufzeit: 2 Jahre

Selbstbehalt: 50 Euro

Heimaturlaub:

Extras: Preis steigt mit Vertragsdauer, hoher Selbstbehalt, Nordamerika ist ohne Aufpreis mitversichert, keine Vorsorgeleistungen, Surfen eingeschlossen, Arbeiten ist mitversichert

STAY Travel

Preis pro Monat: ab 39 Euro ohne Nordamerika, gegen Aufpreis auch mit Nordamerika (Premium)

max. Laufzeit:  5 Jahre

Selbstbehalt:

Heimaturlaub: 6 Wochen im Jahr

Extras: Preis steigt nach einem Jahr, ab dem siebten Monat sind 14 Tage Nordamerika (im günstigen Tarif mitversichert), alle Sportarten eingeschlossen, Arbeiten ist mitversichert