Kanarisches Trendfood Gofio – ähm ja, davon hast du noch nie etwas gehört? Du kennst Gofio nicht?! Na dann wird’s aber höchste Zeit diesen Allrounder der kanarischen Küche kennenzulernen!
Gofio ist die gesunde Alternative zu herkömmlichem Mehl und gilt als modernes Trendfood. In der kanarischen Inselküche kommt das traditionellste Grundnahrungsmittel in seiner Vielseitigkeit seit eh und je in allen Formen und Variationen vor. Die nährstoffreiche Mehlalternative darf in keiner Küche fehlen und wenn du auf der Speisekarte eines lokalen Restaurants nicht mindestens ein Gericht mit Gofio bestellen kannst, ist es, wie wenn du als Surfer mit einem Surfboard ohne Leash ins Wasser gehst ;)
Inhaltsverzeichnis
Was genau beinhaltet das kanarische Trendfood Gofio?
Gofio ist im Grunde genommen nichts anderes als Mehl.
Und doch gibt es eine wichtige Besonderheit, wodurch sich die kanarische Mehlart deutlich von anderen typisch europäischen Mehlsorten unterscheidet. Die Getreidearten aus denen die Mehlsorte hergestellt wird, sind dieselben – Gofio besteht wie herkömmliches Mehl normalerweise aus Mais, Gerste, Weizen, Roggen, Hafer oder Hirse. Aber auch Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Bohnen oder andere Körner werden ab und an für dessen Herstellung verwendet.
Was anders ist, ist die Art der Herstellung!
Das scharfe Anrösten des Getreides in Keramikgefäßen über offenem Feuer bevor das Korn gemahlen wird, verleiht dem echten Gofio-Mehl ein außergewöhnlich rauchiges Aroma. Im 16. Jahrhundert nutzten die Majoreros (Ureinwohner der Kanarischen Inseln) zur Gofio-Produktion hauptsächlich Gerste. Inzwischen variiert die Zusammensetzung des feinen Mehls. Der kanarische Alleskönner besteht heute häufig aus einem Mix aus Maismehl und anderen gerösteten Körnern. Teilweise werden sogar Samen oder Hülsenfrüchte mitverarbeitet. Kurz gesagt ist Gofio also Getreide, das nicht nur gemahlen, sondern vorher noch geröstet wird.
Photo credit: www.gofio.de
Was macht Gofio-Mehl besonders?
- Wie schon gesagt, sorgt die vorherige Röstung für einen einmalig rauchigen Geschmack.
- Vorteil des Gofio-Mehls ist im Vergleich zu herkömmlichem Mehl, dass es bereits vorgegart ist und deshalb pur verzehrt werden kann. Es kann ganz einfach mit kaltem Wasser oder kalter Milch zu einem “mächtigen” Brei zubereitet werden.
- Einigen Gofio-Arten wird zusätzlich Meersalz beigefügt, um es länger haltbar zu machen. Es enthält keinerlei Konservierungs- und Farbstoffe. Künstliche Zusätze oder Geschmacksverstärker sind aufgrund des intensiven Aromas der gerösteten Körner nicht nötig.
- Gofio ist außerdem reich an B-Vitaminen, Proteinen, Ballaststoffen und Mineralien, was es besonders nährstoffreich und gesund macht.
- Bei der Röstung wird das Getreide sehr hohen Temperaturen ausgesetzt, die sogar Mikroorganismen an die Gurgel gehen ;)
Wo kommt das kanarische Trendfood Gofio her?
Gofio hat seinen Ursprung auf den Kanaren und ist eines der ältesten Grundnahrungsmittel der Inselgruppe mitten im Atlantik. Es stammt aus der Zeit bevor die Inseln von den Spaniern erobert wurden und galt lange Zeit als „Essen der Armen“. Als Mehlalternative war Gofio früher für viele Familien die eiserne Ration, um bei Missernten, Hungersnöten oder Belagerungen nicht zu verhungern und deshalb als Vorrat in jedem Haushalt zu finden.
Hast du dich schon einmal gefragt, wofür die vielen hübschen Steinmühlen, die auf den Kanarischen Inseln überall zu finden sind, gut sind bzw. waren? Richtig, in ihnen wurde früher mithilfe von Basaltsteinen das geröstete Getreide zu Gofio-Mehl verarbeitet. Bis heute kannst du noch über 40 Gofiomühlen entdecken. Falls du mehr darüber erfahren möchtest, schau doch bei deinem nächsten Inselbesuch am besten im Centro de interpretación Los Molinos vorbei. Hier kannst du erfahren, wo das kanarische Trendfood Gofio gemahlen bzw. hergestellt wird.
Wie wird Gofio in der kanarischen Küche verwendet?
Gofio ist ein Grundnahrungsmittel, einfach zuzubereiten und der Alleskönner der kanarischen Küche. Wie herkömmliches Mehl wird es als Zutat in Vorspeisen, Hauptgerichten, Suppen, Desserts, in Beilagen oder gar in Likören eingesetzt. Bis heute findet es Verwendung in der kalten und warmen, deftigen, aber auch süßen Küche der Inselgruppe und mittlerweile auch darüber hinaus.
Ursprünglich wurde der Mehlersatz ganz klassisch zur Zubereitung eines Getreidebreis oder später dann zum Backen von Brot verwendet. Dank Untersuchungen in der Ernährungswissenschaft entwickelte sich Gofio in den letzten Jahren zu einem Trendfood und wird über die Inselgrenzen hinaus sogar in Deutschland teils als neues Superfood betitelt. Grund dafür ist dessen hohe Nährstoffdichte! Gofio gilt daher im Vergleich zu anderen Mehlsorten als besonders gesund und klettert auf der Beliebtheitskala rasant nach oben! In Studien der Universität Las Palmas wurde sogar nachgewiesen, dass der regelmäßige Verzehr von Gofio das Risiko einer Herzerkrankung senkt.
Mit steigender Beliebtheit des vielfältig einsetzbaren Mehls werden auch die Zubereitsungsalternativen kreativer!
Klöße als Suppeneinlage, Crêpes, Kekse, Kuchen und andere süße Leckereien, Püree, Mousse, Eis und Nougat sind nur einige Köstlichkeiten, die ihr aus dem Allrounder-Mehl machen könnt.
Weitere typisch kanarische Spezialitäten findet ihr in einem unserer vorherigen Blogs und wer gerne kulinarische Insel-Köstlichkeiten mit nach Hause nehmen möchte, schaut in El Cotillo am besten mal noch vor der Abreise bei 7 Islands Gourmet vorbei!
Ein einfaches Gofio-Rezept für dich zum Ausprobieren
Den traditionell kanarischen und nahrhaften Gofio-Milchbrei kannst du ganz einfach selbst machen. Genießen kannst du ihn mit ein paar frischen Früchten entweder zum Frühstück, er eignet sich aber auch als leckerer und gesunder Pre- oder After-Surf-Snack, um deine Energiereserven aufzufüllen. Kanarisches Trendfood Gofio leicht gemacht oder?
Was du dafür brauchst:
5 Esslöffel Gofio
etwa 1/2 Milch
2 Esslöffel Honig
optional:
Frisches Obst, Nüsse, Schokoraspeln, Karamellsauce, Sirup, Frischkäse oder worauf du sonst so Lust hast :)
Erhitze die Milch in einem Topf und rühre anschließend das Gofio ein bis ein dickflüssiger Brei entsteht. Achte darauf, dass du ihn sehr langsam und unter ständigem Rühren zum Kochen bringst, ohne ihn unten anbrennen zu lassen. Wenn der Brei dick genug ist, gib den Honig (oder für die weniger gesunde Variante Zucker) zum Süßen hinzu. Optional kannst du ihn mit etwas Zimt, Zucker oder der Schale einer Viertel Zitrone aufpeppen und verfeinern. Nimm den Topf vom Herd und lass den Brei etwas abkühlen. Am Besten schmeckt er in den manchmal doch kühlen Insel Wintermonaten solange er noch warm ist! Besonders erfrischend schmeckt er an heißen Sommertagen, wenn du ihn nach dem Abkühlen noch mit etwas Frischkäse mischst.
Verzieren kannst du ihn mit frischem Obst, wie Beeren oder Bananen, auch Nüsse passen wunderbar dazu. Wenn du Also werde kreativ, das Auge isst ja bekanntlich mit ;)
Lasst es euch schmecken :) – Wenn dich jetzt jemand fragt, ob du das kanarische Trendfood Gofio kennst, kannst du Nicken!
¡Buen provecho!