Avocado-Superfrucht-by-brooke-lark-158018 In unserem gestrigen Blogpost über die Avocado als Wunderfrucht ( https://www.freshsurf.de/2017/07/25/avocado-die-wunderfrucht/ ) haben wir bereits die Vorzüge der leckeren Frucht beschrieben. Jedoch haben wir auch kritische Kommentare von euch geerntet und würden darum gerne noch auf einige Aspekte eingehen. Die Frucht des Avocadobaums kam bereits mit den spanischen Eroberern aus den tropischen Regionen Mittelamerikas nach Europa. Seit den 1990er Jahren erobert die Steinfrucht mehr und mehr die heimischen Esszimmer.

Welche Sorten gibt es?

Es gibt über 400 verschiedene Avocado-Sorten, welche sich aus drei unterschiedlichen Typen herausgebildet haben. Diese unterscheiden sich in Form und Fettgehalt. Die ursprünglichen Steinfruchtmütter & -väter sind die mexikanischen, die guatemaltekischen und die westindischen Sorten. Auch im Geschmack unterscheiden sich die Sorten von nussig bis mild-cremig.

Wie bedenklich ist ihr Anbau für die Umwelt?

Viele Superfoods werden aus Südamerika eingeflogen, also aus Peru, Chile, Mexiko, etc. und legen den langen Transportweg in Kühlcontainern zurück. Speziell in Mexiko werden oftmals illegal Wälder gerodet um Platz für Avocadofelder zu machen. Aber es gibt zum Beispiel auch Avocados aus Israel oder Spanien, welche einen nicht ganz so langen Transport zu uns nach Deutschland benötigen. Ein anderer Kritikpunkt ist der hohe Wasserverbrauch. Ein Avocadobaum benötigt pro Tag ca. 50 Liter Wasser. Für ein Kilogramm Avocado hieße das, dass man ca. 1000 Liter Wasser aufwenden muss. Ach ja, ein Kilogramm sind oftmals nur drei Avocados. Eine weitere Anmerkung wäre in diesem Zusammenhang, dass biologische, nachhaltige Landwirtschaft in den Hauptanbaugebieten oftmals kein Thema ist. Der mineralische Dünger versalzt den Boden, so dass Trinkwasser oft Mangelware ist. Also, wenn ihr es euch leisten könnt, dann schaut auf die Kennzeichnung EU-Bio-Siegel und ein möglichst nahes Herkunftsland. Damit könnt ihr den ökologischen Fußabdruck zumindest etwas reduzieren. Photo by Alternativen zu Superfoods by Jannis Brandt on Unsplash

Gibt es Regionale Alternativen zur Superfruit?

Ausweichmöglichkeiten zur Avocado gibt es nicht, zumindest nicht solche, die exakt die gleichen Nährstoffe enthalten. Es existieren jedoch Lebensmittel und Produkte, die als direkte Avocado-Konkurrenz durchaus mithalten können. Wie wäre es beispielsweise mit einer Handvoll Nüssen oder Schalenfrüchten? Haselnüsse, Baumnüsse oder Mandeln eignen sich gut. Zwar enthalten Nüsse mehr Fett und somit auch mehr Kalorien, sind aber auch reicher an Eiweiß als Avocados. Wenn ihr darauf achtet, nicht die gesamte Menge der Avocados durch Nüsse zu ersetzen, tragen die Nüsse zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Als Alternative zum Avokado-Brot empfehlen wir Humus mit saisonalem Gemüse aus der Region oder Auberginen-Paste. Anstatt Guacamole wäre Broccomole (einfach Brokkoli statt Avocado verwenden!) eine leckere Alternative auf dem Tisch! Es ist sicherlich sinnvoller, heimische Lebensmittel miteinander zu kombinieren, vor allem, wenn man sich auch die Herkunft anderer Superfoods wie Quinoa, Goji oder Chia ansieht. Seien es Acai-Beeren aus den Regenwäldern am Amazonas, Chia-Samen aus Mexiko oder Zentralamerika oder die Goji-Beere aus China. Einerseits sind die langen Transportwege bedenklich für unser Klima, andererseits sind die Produkte häufig mit Pestiziden belastet. Und was leidet als erstes unter dem langen Transport? Ja, die Frische der Produkte. Diese langen Transportwege müssen dann auch noch bezahlt werden, was sich im Preis der Superfoods niederschlägt. Hier wären unsere Vorschläge mit heimischen Alternativen zu den Superfoods: Brokkoli oder Grünkohl statt Weizengras, Heidelbeere statt Acai-Beere oder Leinsamen (am besten mit EU-Bio-Siegel) als Alternative zu Chia-Samen. Wie wäre es mit einem Kamillentee zur Beruhigung oder einem Hagebuttentee, der die Verdauung unterstützt und gegen hohen Blutdruck hilft als Alternative zum Matcha-Tee? Als Alternative zur Goji-Beere könnte man schwarze Johannisbeeren essen und der heimische Garten bietet zudem noch die Heidelbeere oder Sauerkirsche, die ebenfalls sekundäre Pflanzenstoffe enthalten und reich an Proteinen, Calcium und Vitaminen sind. Als Alternative zu Quinoa bieten sich übrigens Dinkel, Weizen oder Grünkern an, allerdings enthalten diese Gluten.