Die wachsende Beliebtheit von warmen Surflocations wie z.B. Hawaii, Indonesien, Australien, etc. hat zur Folge, dass viele dieser Spots völlig überfüllt sind. So suchen inzwischen immer mehr Surfer nach weniger populären Spots mit leeren Line-ups. Diese finden sie oft weiter nördlich, wo das Wasser etwas kälter ist – oder besser gesagt viel kälter. Norwegen, Island oder Kanada sind dabei nur einige wenige Beispiele.
Während einige Surfer die kalte Jahreszeit eher scheuen und versuchen ihr so oft und so lange zu entkommen, so zahlen einige doch gerne den Preis des etwas kälteren Wassers für ein leeres Line-Up. Kann ja auch keiner leugnen, dass Wellen, die man fast für sich alleine hat, und der anschließende heiße Tee vor dem Kamin nicht auch eine schöne Vorstellung sind.
Jedoch gibt es einige Dinge, die man anders als beim Surfen im warmen Wasser beachten solltet. Wir haben für euch fünf Tipps, die ihr beachten solltet, wenn auch ihr dem Reiz des Kaltwasser-Surfens nicht widerstehen könnt.
1.) Ausrüstung
Ein guter Neoprenanzug ist das A und O, wenn ihr die Wellen im eisigen Wasser genießen wollt. Kauft dafür, wenn möglich, den besten 5mm-Wetsuit den ihr euch leisten könnt. Ein dicker Neoprenanzug (5mm) mit versiegelten Nähten ist in diesem Fall ideal. Am besten ganz ohne Reißverschluss oder mit Reißverschluss auf der Brust. So wird dafür gesorgt, dass so wenig Wasser wie möglich auf eure Haut kommt. Außerdem ist es wichtig, dass ihr Risse oder Löcher im Anzug direkt repariert bzw. reparieren lasst: während im Sommer ein paar kleine Löcher nicht allzu schlimm sind, so werdet ihr in kaltem Wasser jeden noch so kleinen, eisigen Tropfen bemerken, der in den Wetsuit kommt und euch umso schneller auskühlen lässt.
Mütze, Booties und Handschuhe solltet ihr euch definitiv auch zulegen, um nicht mit Erfrierungen aus dem Wasser zu kommen.
2.) Richtige Vorbereitung
Es ist wichtig, dass ihr gut gestärkt in eure Coldwater-Session startet. Surft ihr hungrig in kaltem Wasser, so fehlt eurem Körper die nötige Energie um euch warmzuhalten, was sehr schnell sehr unangenehm werden könnte. Ihr solltet außerdem darauf achten, dass ihr nicht schon friert bevor ihr euren Wetsuit überhaupt anzieht. Also: Auto-Heizung auf Vollgas und gut aufwärmen, bevor ihr ins Wasser hüpft.
3.) Während der Session: Keep moving!
Je mehr ihr euch während eurer Coldwater-Session bewegt und paddelt, desto wärmer wird es euch sein.
Wenn euch dennoch kalt ist, gibt es immer noch die Möglichkeit euch im Wasser ein wenig aufzuwärmen, indem ihr einfach eurer Blase freien Lauf lasst. Klingt vielleicht im ersten Moment etwas unappetitlich, aber es hilft. Und mal ganz ehrlich: Die Surfer, die sagen, dass sie das noch nie getan hätten, lügen doch, oder? J
4.) Das Umziehen
Sich bei eisigen Temperaturen aus dem Wetsuit zu schälen, wenn man gerade aus dem gefühlt noch eisigeren Wasser kommt, ist vermutlich der schlimmste Part. In einer perfekten Welt hätten wir alle einen schönen, geräumigen Van, in dem wir uns nach der Session umziehen könnten, aber es gibt auch im wahren Leben Möglichkeiten, das Umziehen erträglicher zu machen.
Benutzt eine Neopren-Mate oder z.B. eine Isomatte zum Draufstehen. So müsst ihr nicht auf dem kalten Parkplatz-Boden stehen und eure Füße werden nicht ganz so kalt.
Am besten ihr legt euch schon vor eurer Surfsession euer Handtuch und die frischen Klamotten bereit, damit ihr alles schnell zur Hand habt, wenn ihr es braucht.
5.) Genießen!
Das warme Gefühl, das ihr bekommt, wenn ihr durchgefroren aus dem Wasser kommt und eure trockenen, warmen Klamotten anzieht, ist unbeschreiblich. Also nutzt es aus! Kuschelt euch in dicke Wolldecken, macht euch eine schöne Tasse heißen Tee oder Kaffee und genießt es einfach! Das habt ihr euch verdient!