Wer kennt das nicht: Man kommt an einen wunderschönen Strand, freut sich auf eine atemberaubende Surf-Session, und stolpert erst mal über – Plastik. Sei es die ausgetrunkene und achtlos weggeworfene Plastikflasche, die Verpackung der Chipstüte oder die Plastiktüte, die einem der Wind auch ganz gerne mal ins Gesicht weht.
Gerade uns als Surfern liegt natürlich eine saubere und intakte Umwelt ganz besonders am Herzen, schließlich sind wir von ihr abhängig und erfreuen uns tagtäglich in einem für uns alle lebenswichtigen und besonders sensiblen Lebensraum: Dem Ozean.
Deswegen haben wir passend zum heutigen Internationalen Plastiktütenfreien Tag mal ein paar Fakten rund um die zwar praktische, aber leider auch sehr schädliche Plastiktüte gesammelt.
11 beunruhigende Fakten rund um die Plastiktüte
- Einweg-Plastiktüten gibt es seit den 70er Jahren und werden seitdem immer mehr zu einer enormen Umweltbelastung im allgemeinen und einer der Hauptquellen für die Verschmutzung der Meeresumwelt
- 80% des Mülls in unseren Ozeanen ist auf Plastiktüten zurückzuführen
- Jährlich werden in Europa ca. 100 Milliarden Plastiktüten verbraucht, pro Minute sind es rund 190.000 Tüten
- Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass die Menge an Plastiktüten, die auf dem Markt angeboten werden, bis zum Jahre 2020 66,5 Tonnen beträgt
- 90 % der im Jahre 2010 in Europa verbrauchten Plastiktüten waren Einweg-Plastiktüten
- Es gibt Gebiete in unseren Weltmeeren, die sechs mal so viel Plastik wie Plankton enthalten
- Auf dem Meeresboden im Golf von Biskaya liegt jede Menge Müll – 92% davon ist Plastik, und davonsind wiederum satte 94% – na was wohl? Genau, Plastiktüten
- Im Nordpazifik schwimmt ein Plastikstrudel, der zusammengenommen so groß ist wie Europa
- Es sind über 250 Meeresarten bekannt, die Plastik aufgenommen oder sich darin verfangen haben
- Einweg-Plastiktüten haben kaum ein Eigengewicht, dadurch werden sie sehr leicht vom Wind erfasst und weggeweht. Oder sie werden erst gar nicht korrekt entsorgt und einfach auf der Straße oder am Strand weggeworfen. Der Weg zum Meer ist dann keine Herausforderung mehr…
- Es dauert 100 – 500 Jahre, bis sich eine Plastiktüte zersetzt. Dem gegenüber stehen 25-30 Minuten, die eine Plastiktüte durchschnittlich in Verwendung ist.
„Think about it…why would you make something that you are going to use for a few minutes out of a material that’s basically going to last forever. What’s up with that?“ – Jeb Berrier,
(Quelle: u.a. https://www.surfrider.eu/de/nein-zu-plastiktueten.html)
Einweg-Plastiktüten stellen nicht nur für die Umwelt (und hier ganz besonders für unsere Meere und Ozeane) eine katastrophale Bedrohung dar, sondern auch für die menschliche Gesundheit. Und schließlich kosten uns Einweg-Plastiktüten auch hohe wirtschaftliche und soziale Kosten – sei es durch Beeinträchtigung von wirtschaftlichen Aktivitäten (z.B. Aquakultur, Fischerei, Tourismus) oder aufgrund von horrenden Kosten zur Abfallbeseitigung.
Mehr als genügend Grüne also, das eigene Verhalten mal ein bisschen näher unter die Lupe zu nehmen und ganz bewusst auf die Plastiktüte beim Einkaufen zu verzichten. Auch wenn es vielleicht am Anfang ein bisschen herausfordernd sein mag, auf die bequeme und fast überall kostenfrei angebotene Plastiktüte zu verzichten – es lohnt sich. Schließlich wollen wir uns auch in 10 Jahren noch an sauberen Wellen und einem gesunden Ozean erfreuen.
Und auch wenn die komplette Vermeidung von Plastikmüll nur sehr schwer möglich ist – dass man sämtlichen Müll, den man mit an den Strand bringt oder dort produziert, wieder mitnimmt und fachgerecht entsorgt, sollte für jeden eigentlich selbstverständlich sein.
Zum Abschluss noch ein sehenswertes Video von Emma Bryce, die sehr anschaulich illustriert, was eigentlich mit dem Plastik passiert, den viele so achtlos wegwerfen:
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