Alex Russo wuchs als Einzelkind in einem Strandhaus in Delaware auf. Zusammen mit seinem Onkel, ein örtlicher Shaper, lernte er das Surfen im Alter von 10 Jahren und war ab da dem Wellenreiten verfallen, welches sein weiteres Leben bestimmte. Als er alt genug zum reisen war, schnappte er sich sein Surfbrett und surfte sämtliche Wellen entlang der West- und Ostküste der Vereinigten Staaten. Seine besten Wellen surfte er jedoch auf Hawaii, wo er sogar die Locals mit seinen Künsten beeindruckte.
Doch diese Zeiten sind für Alex nun vorbei, denn er leidet an einer sehr seltenen Erbkrankheit, die ohne große Vorwarnung zur plötzlichen Erblindung führt. Die Leber'sche hereditäre Optikusneuropathie, kurz LHON, ist eine Krankheit bei der der Sehnerv zerstört wird und somit keine visuellen Signale mehr an das Gehirn weitergeleitet werden. Lediglich periphere Sicht ist noch möglich, während die Fähigkeit der Fokusierung verloren geht.
Das erste Mal traten Erscheinungen dieser Krankheit bei Alex bei einem Tennisspiel auf, als er Probleme hatte, den Ball zu sehen. Er suchte einen Arzt auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Doch auch nach zahlreichen medizinischen Tests, Untersuchungen und zweiten Meinungen verschlechterte sich sein Zustand, während die Ursache ungeklärt blieb. Innerhalb der nächsten 8 Wochen verlor Alex seine Fähigkeit richtig zu Sehen für immer.
Doch trotz seiner nahezu gänzlichen Erblindung verlor Alex nicht die Hoffnung. Er lernte sich im täglichen Leben wieder zurecht zu finden und begann sogar zu studieren, ohne, wie alle anderen Studenten, in der Lage zu sein, Bücher zu lesen und Mitschriften während der Vorlesungen zu machen. Dabei war ihm seine Familie, die ihm neuen Mut, Optimismus und Motivation schenkte, die größte Stütze.
Nur wenige Monate nach seiner Erblindung paddelte Alex wieder einem Freund, der ihn in die Wellen dirigierte, zum Surfen raus. Anders als andere Surfer musste Alex aufgrund der letzten, ihm verbliebenen Sicht die Wellen parrallel anpaddeln und konnte gerade eben genug erkennen, um zu merken, wo sie die anderen Surfer im Line-Up befanden und wann große Wellen reinkamen.
Welches Gefühl das ist, nahezu blind zu surfen, vergleicht er gern mit einer Mitternachts-Surfsession bei sternenlosem Himmel. Man spürt die Wellen nur, statt dass man sie sehen kann. Man muss seinem Gefühl ganz vertrauen, dass einem dabei hilft, ins Line-Up zu kommen und die unsichtbaren Wellen zu reiten.
Alex ist, wie einige andere auch, ein wunderbares Vorbild für alle, die ohne eigenes Verschulden einen schweren Schicksalsschlag erleiden mussten. Er hat sich nicht davon unterkriegen lassen und lebt und genießt auch weiterhin sein Leben. Mit Optimismus, Hoffnung und Selbstvertrauen…