Ein Vulkanausbruch unter Wasser vor El Hierro würde Urlauber auf den Nachbarinseln nicht in Gefahr bringen. Im Gegenteil, eine solche Eruption würde die Spannung im Erdinneren verringern.
„Durch die Eruption des Vulkans bei El Hierro kann man für Fuerteventura, Gran Canaria und die anderen touristischen Hauptinseln eher Entwarnung geben“, sagte der Forscher des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam am Mittwoch. Durch den Magmaaustritt in der Nähe von El Hierro habe der gewaltige Druck im Erdinneren bereits ein Ventil gefunden. „Dadurch werden Eruptionen auf den Nachbarinseln unwahrscheinlich – auch wenn sie alle selbst Vulkane sind, die seit einigen Millionen Jahren aus der Wasseroberfläche ragen“, erklärte Lühr. 90 Prozent der Vulkane in den Ozeanen befänden sich unter der Wasseroberfläche und seien gar nicht sichtbar.
Die Behörden auf El Hierro hatten am Dienstag als Warnung vor einem möglichen Vulkanausbruch die höchste Alarmstufe „Rot“ für die Ortschaft La Restinga ausgerufen. Die Einwohner wurden in Sicherheit gebracht, weil es Anzeichen für einen neuen Magma-Austritt gab. Zu einem ersten Austritt war es am Montag rund fünf Kilometer südlich der Insel in etwa 900 Metern Tiefe gekommen. Seit Juli gibt es in der Region eine rege Erdbeben-Aktivität, das heftigste hatte am vergangenen Samstag eine Stärke von 4,3.